Begegnung mit Leguan

von 19 johann  

In den Bäumen rund um Curre herrscht reger Betrieb. Auf den Ästen tummeln sich neben etwaigen Vögeln vor allem Leguane der Art Iguana. Man sieht sie häufig in der Sonne liegend oder die Stämme hinauf und hinunter rennen. Heute hatte ich eine besondere Begegnung mit einem Vertreter dieser wechselwarmen Faulenzer.


Da hat sich doch etwas bewegt!


Leguanperspektive: Man sieht viel Grün!

Auf Rückweg von meiner Arbeit zum Haus meiner Gastfamilie fiel mir im Augenwinkel eine kurze ruckhafte Bewegung in einem der Bäume auf. Als ich genauer hinsah, bemerkte ich in einer Höhe von etwa sieben Metern den etwa einen Meter langen schwarz-grün gestreiften Schwanz eines Leguans. Nach kurzem überlegen beschloss ich, die sich mir bietende Gelegenheit eines exklusiveren Blicks zu ergreifen und schwang mich den kurzen Stamm des Baumes hoch. Eine heikle Hangelaktion später hatte ich es geschafft. Ich stand gemeinsam mit dem völlig überraschten Leguan auf dem gleichen Ast. Als ich bis auf wenige Schritte an ihn herangekommen war, bewegte er erstmalig seinen schuppigen Kopf, wodurch ich einen besseren Blick auf das Tier bekommen konnte. Das schwarz-grüne Exemplar maß samt Schwanz etwa 1,7 Meter und sein hässlicher roter Kopf hätte ohne weiteres als Vorlage für den Drachen „Smaug“ aus der Hobbit-Trilogie herhalten können.

Später las ich nach, dass Leguane dieser Spezies bis zu zwei Metern lang werden und stolze zehn Kilo auf die Waage bringen können. Die meiste Zeit ihres faulen Lebens verbringen die wechselwarmen Tiere mit Sonnenbädern, bevorzugt auf hohen Ästen. Denn dank ihrer scharfen Klauen an den Hinterbeinen sind sie exzellente Kletterer und können sogar, wie Eichhörnchen von Ast zu Ast hüpfen. An den Stacheln auf ihrem Rücken lässt sich ihr Geschlecht zuordnen, da die Männchen über etwas dickere Stacheln verfügen als die Weibchen. (Dem Zentralrat chauvinistischer Leguanmännchen ist die Erwähnung dieser Tatsache überaus wichtig.) Zwar verfügen Leguane über scharfe Zähne, trotzdem begnügen sie sich fast ausschließlich mit pflanzlicher Nahrung. Ob aus Gewissensgründen oder aufgrund der Bekömmlichkeit, darüber ist sich die Forschung noch uneins.

Wie auch immer. Nachdem ich den Speicher meiner Handykamera wieder um ein Paar Inhalte mehr bereichert hatte, machte ich mich wieder an den Abstieg und der Leguan konnte ungestört weiter in der Sonne dösen.

BlogNo:02

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