Ich habe in diesem Moment in dem ich diesen Blog schreibe die schlimmste Krise bisher. Die Details der Krise sind an dieser Stelle nicht von Bedeutung. Doch der Grund für das Problem liegt bei der Gastfamilie und ich werde alles tun um so schnell wie möglich aus dieser Familie heraus zu kommen.
Was kann ich tun um mit der Situation klarzukommen?

Ich habe mich dafür entschieden das es das beste ist die momentane Melancholie zu nutzen um einen Blogbeitrag zu schreiben, damit ich auf mein Quote (3 Blogbeiträge jeden Monat) komme.

In meinen letzten Blogbeiträgen habe ich immer nur die schönen Seiten Costa Ricas beschrieben, die Kultur der Indigenen in Curré oder auch die Sabaña Guanacastes. Sicherlich hat sich das costaricanische Tourismus Ministerium darüber gefreut, doch das ist auch nur die halbe Wahrheit. Auch wenn ich schon drei Monate hier bin, spreche ich immer noch nicht fließend Spanisch und es gibt immer wieder Probleme mit der Kommunikation.

Dazu kommt noch die vollkommen andere Kultur und auch wenn es am Anfang sehr interessant war die schönen Seiten dieser Kultur kennenzulernen, so bin ich jetzt doch sehr desillusioniert. Denn wenn man lange genug hier ist, merkt man wie hässlich die Kultur hier ist (Machismus, Patriarchat, Inzucht, Rassismus, Gier und Geiz, Umweltzerstörung, Tiere werden wie Dreck behandelt, etc.. ).

Es kommt mir grad so vor als das alle meine Erwartungen, Ideen, Wünsche und Vorstellungen wie ein Ballon waren. Dieser Ballon den ich bisher für Costa Rica gehalten habe ist jetzt mit einem lauten Knall geplatzt.

Was passiert wenn ein Ballon platzt? Im ersten Moment erschreckt man sich, man fragt sich, was ist passiert? Vielleicht dreht man sich erschrocken um 180 Grad und sucht die Fetzen des Ballons die im Raum verstreut liegen. Vielleicht hat man Kopfschmerzen oder ein Summen im Ohr. Vielleicht wirft man beim umdrehen und während der Ballonfetzensuche noch eine andere Sache auf den Boden.

Doch was macht man nach dem Knall, dem Erschrecken und der Säuberung des Bodens? Normalerweise würde ich an dieser Stelle sagen, das Leben geht weiter und davon geht die Welt nicht unter. Doch in diesem Augenblick weiß ich nicht was ich tun muss damit es weiter geht. Deshalb schreibe ich auch grade diesen Beitrag um, die momentane Situation zu verarbeiten.

Was macht man wenn man eine Krise hat?
-Sport, körperliche Arbeit um das Gehirn abzulenken?
-Mit anderen Menschen darüber reden?
-Eine finale Lösung für das Problem suchen.

"zuhause" nicht verfügbar ... leider.

Den ersten Lösungsvorschlag habe ich schon gemacht, hilft nicht.
Den zweiten Lösungsvorschlag kann ich nicht machen weil zum einen niemand in meinem Projekt ist und zum andern das Internet (ausgerechnet heute) ausgefallen ist. Deshalb heißt dieser Blog auch "zuhause nicht verfügbar", da ich versucht habe über Skype meine Familie in Deutschland ("zuhause") zu erreichen, die internet Verbindung das aber nicht zugelassen hat.

Bleibt nur noch die Option eine endgültige Lösung für mein Problem zu suchen. Meiner Ansicht nach habe ich die beste Lösung für mich gefunden, doch trotzdem fühle ich mich nicht besser. Deshalb schreibe ich auch diesen Beitrag, vielleicht hilft er mir meine Gedanken zu ordnen und den Kopf frei zu kriegen.

Natürlich weiß ich auch das es immer wieder Tiefpunkte während des Jahres im Ausland gibt doch nach jedem Tiefpunkt soll ja wieder ein Hochpunkt kommen.

Falls bis dahin noch jemand gelesen hat, kann ich dieser Person nur sagen, Respekt das er/sie sich dieses Gejammere angehört hat und ich wünsche ihm/ihr alles Gute und genieß das Leben in Deutschland.

In diesem Sinne
Así es la vida,
A veces negra,
A veces colorosa!

Zitat aus dem Lied,, Así es la vida" von,, elefanté"

Nachtrag:
Dieser Blog wurde in einem Stück am 21 November geschrieben, inzwischen geht's mir wieder gut. Was mir am meisten geholfen hat war Zeit und die Suche nach einer Lösung.