Erwachsenwerden

von 21 dennis  

Die generelle Arbeits- bzw. Lernmoral während der Quarantäne-zeit hielt sich wegen der fehlenden klaren Perspektive in Grenzen. Dies blieb aber nicht unbeachtet und wurde der Gruppe von den Seminarleitern des Öfteren vor Augen geführt. Die Kritik bestand aus drei Aspekten:

1. Verantwortung
Was ist Verantwortung? Verantwortung ist eine Pflicht sich selbst und anderen gegenüber, die man im Rahmen seiner eigener Werte setzt. Demnach handelt jeder auf seine eigene Weise verantwortlich. Verantwortlich zu handeln beinhaltet einerseits egoistisches Handeln, um z.B. seine eigene psychische Stabilität zu gewährleisten, oder auch eher altruistisch zu handeln, um z.B. notwendige Arbeiten in einer Gesellschaft zu übernehmen und untereinander aufzuteilen.
Den ganzen Tag in Masken zu sitzen, getrennte Essensgruppen/-reihenfolgen und Abstände einzuhalten oder auch das eigene Geschirr abzuspülen. Alles diente beispielsweise dazu, uns gegenseitig so gut es geht zu schützen und das Risiko auf ein Minimum zu minimieren. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen die Gesundheit anderer und von sich zu schützen.
Trotz alldem ist es selbstverständlich wie anstrengend, und ehrlich gesagt auch nervig, es sein kann, eine Maske fast den ganzen Tag zu tragen mit der einzigen Möglichkeit Luft zu schnappen in einem engen 10m2 großen Hinterhof, der zwar irgendwie seinen Charme hat aber auf Dauer doch eher betrübend wirkt. Damit lässt sich erklären, dass hin und wieder die Maske runterrutscht. Und so gab es auch zu anderen Aspekten einen Grund dafür warum Regelungen irgendwann nicht mehr vollständig aufrecht erhalten wurden.

2. Motivation
Die Motivation Dinge zu erledigen und Recherche zu betreiben, schwand über die Quarantänezeit .. oder war vielleicht noch nie da. Ohne Klarheit, wann man aus dem Hostel weggekommt und wohin man dann kommt, konnte es einem schwerfallen oder unnötig vorkommen überhaupt irgendetwas zu tun. Mit Druck im Hintergrund, kreiert durch Erwartungshaltungen anderer und einer Deadline, fällt es manchen einfacher, etwas in einer bestimmten Zeit zu schaffen.
Doch soll das tatsächlich das Ziel sein? Soll die einzige Motivation zu handeln durch äußerlich bestimmte Faktoren entstehen? Motivation kann auch von innen kommen, indem man sich übergeordnete Ziele setzt. Ziele, die dauerhaft richtungsweisend sind für das eigene Verhalten. Was für Ziele man sich setzt und wie man sie erreicht kann jeder für sich selbst bestimmen.

Anknüpfend an meine erste Zielsetzung für die Quarantäne versuche ich verantwortlich zu handeln. In unserer Situation fande ich es beispielsweise verantwortlich die Coronamaßnahmen einzuhalten. Ich möchte aber auch in anderen Teilbereichen im Leben verantwortlich handeln. Ein Bereich ist zum Beispiel der Umweltschutz. Umweltschützendes Handeln ist aus meiner Sicht verantwortlich, da man zum Wohle der momentanen und zukünftigen Generationen handelt. Deswegen bilde ich mich in diesem Bereich weiter.
Dies spiegelt auch eines der übergeordneten Ziele wieder, die mich unter Anderem dazu motivieren, diesen Freiwilligendienst anzutreten und unabhängig von äußeren Faktoren mich mit den Themen zu beschäftigen, von denen ich überzeugt bin.

Auch meiner zweiten Zielsetzung möchte ich gerecht zu werden. Meine Devise für die Zeit in Quarantäne und danach lautet: Aufmerksam, neugierig und lernbereit zu sein, aber auch Fragen zu stellen, Probleme zu erkennen und letztendlich auch versuchen zu lösen. Ziel ist es zunächst Strukturen innerhalb der Familien und Projekte zu erkennen und sie in ihren einfachen aber notwendigen Tätigkeiten zu unterstützen.

BlogNo:02

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