San José

von 21 dennis  

Trotz Quarantäne hatten wir ein paar Mal die Möglichkeit die Atmosphäre San José's zu schnuppern, kurz bevor unserer Quarantäne und nach der Quarantäne der Kontaktpersonen. Unser erstes Ziel war ein kuscheliger Markt oder "Mercado". Gewürze, exotische Obststände, Tacos, Tortillas und Empanadas im Überfluss.

Unter Führung unserer lokalen Koordinatorin peilten wir irgendwann einen speziellen Eisstand im Mercado an. Ich weiß bis heute nicht was genau im Eis war, aber ich glaube es war Anis und andere geheime Zutaten, die das ganze zu einem Genuss verzauberten.

Während unserer Tour war es vor allem eines: laut und lebhaft. Überall in den Straßen hört man verschiedenste Geräuschkulissen. Jede zehn Meter versucht jemand einem, unter exzessiven Gebrauch des Atmungsorgans, einen Lottoschein anzudrehen oder man wird von der In-Store-Musik der Läden zugedröhnt. In den Einbahnstraßen, die es fast nur gibt, wird andauernd gehupt oder die Sirenen ertönen im Minutentakt.

Neben der so auffällig lebhaften und eher fröhlicheren Seite San José's gibt es auch die eher dreckigere und unschönere Seite. Kaum schaut man in eine Nebengasse oder geht etwas aus dem Zentrum raus, entdeckt man gelöcherte Straßen. Am Rande der Straße werden Bäume oft noch mit dem Müll der Bewohner gemulcht. Überall sieht man vergitterte Einfahrten und Fenster. Und weil das noch nicht reicht, werden meist noch Stacheldrähte zum Hausbild hinzugefügt. Im Kontrast dazu stehen aber dann die nagelneuen Autos in den abgewrackten Einfahrten herum.

Obdachlose sind leider auch ein dauerhafter Bestandteil des Stadtbildes, wie in vielen anderen Städten auch. Teilweise wurde sich vor unserem Hostelfenster niedergelassen. Und weil jeder Mensch seinen natürlichen Bedürfnissen nachkommen muss, sind die Straßen nicht so sauber wie man denkt. In jedem Haus existiert daher, auch der Coronasituation geschuldet, eine Schuhmatte vor dem Hauseingang, die mit Desinfektionsmittel wortwörtlich befüllt wird.

Neben den bisherigen Beobachtungen ist mir, wie schon von meiner Organisation angekündigt, oft aufgefallen wie man als Gringo oft angestarrt wird als ob man ein Alien wäre. Man wird in allen Straßen von einigen angeschaut, teils flüchtig teils penetrant. Ab und zu wird man auch mal begrüßt.

In den ersten zwei Wochen in Costa Rica habe ich versucht, trotz einer zunächst einschränkenden Situation daraus das Beste zu machen und mich zu bilden und zu reflektieren. Ich habe neue kulturelle, ökologische und moralische Einblicke bekommen über die ich in Zukunft weiter nachdenken kann. Der Wille, dies auch zu machen ist noch frisch und hoffentlicht hält dies für den Rest des Freiwilligendienstes und darüber hinaus.

BlogNo:03

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