Staub und Abgas gegen Krebs

von 21 clara  

Dieser Typ in den merkwürdigen Klamotten unterhält sich ca. zwei Wochen vor dem 27. März über diese Aktion. An jenem Sonntag wird es eine Motocross-Spendenaktion geben, für Wilmer, daher die schräge Kleidung also.

Wilmer ist eine 53-jährige Frau und lebt hier auf meiner Insel, vor einiger Zeit wurde bei ihr Hautkrebs diagnostiziert, jetzt soll Geld für sie gesammelt werden.

Persönlich habe ich bisher nur ihre Tochter kennengelernt, die gemeinsam mit den anderen Helferinnen morgens um halb acht auf der Matte steht, um mit dem Kochen zu beginnen.

Reis, Yuka, Hühnchen und Fleisch mit Kartoffeln werden gekocht, Fresco zubereitet und alles für den Salat geschnibbelt, Bier und Softgetränke kaltgestellt.

Um ca. halb elf kommt das Boot mit den Motocross-Fahrern aus Jicaral an und von nun an sieht man nur noch Staubwolken und hört Motorengeräusche.

Im Gepäck ist auch ein Haufen Geschenken für Wilmer, von Kola bis zum Öl für den Reis ist alles dabei. Mich rührt, wie sehr sich die Leute hier für diese Frau einsetzen!

Nachdem die bestimmt 50 Leute, die gekommen sind, ihr Geld für Getränke und Essen ausgegeben haben, und damit direkt als Spende an die Frau des Tages, geht es auf ans Runden drehen. Einmal um die Insel und alle möglichen Umwege. Für die EinwohnerInnen ist dies ein schönes Spektakel und die WhatsApp-Stories sind voll mit Videos von der bunten Schutzkleidung und gruseligen Tricks.

Es wird getrunken, gegessen, Fußball gespielt, sich unterhalten und getanzt.

Um ein Uhr ist dann Bingo Zeit. 132 Karten werden bis zum Ende des Tages verkauft, auch dieses Geld gilt natürlich dem guten Zweck. Zu gewinnen ist einer der 20 Preise von Ventilatoren, Motoröl und Gutscheinen bis T-Shirts und Käppis, die durch einen in Costa Rica bekannten Sponsor zur Verfügung gestellt wurden. Ich versuche es, bin heute jedoch nicht vom Glück gesegnet, doch sitze ich auch nicht die gesamten 2 Stunden Spiel durch. Was für eine Ausdauer die Menschen hier haben, wenn es etwas zu gewinnen gibt.

Am Ende des Tages sind alle mit der Kraft am Ende, aber auch glücklich über die große Summe an Geld, die gesammelt wurde.

Ich weiß nicht, ob irgendetwas aus der ganzen Sache für die Helfer und Helferinnen herausspringt, ob sie bezahlt wurden oder nicht. Egal wie es sein mag, ich finde die Geste der Aktion sehr besonders und bin froh, dass ich auch hier meinen Dienst als Freiwillige erfüllen konnte.

BlogNo:08

Noch kein Feedback


Formular wird geladen...