Ein Wochenende an der Grenze zu Panama

von 22 antonia  

Letztes Wochenende, am 17. Dezember, morgens um sechs sind wir, der andere Freiwillige hier, mein Projektleiter (und gleichzeitig auch Gastvater), ein Freund von ihm und ich, in das ca. 1 1/2 Stunden entfernte „Los Plancitos“ gelaufen.

Los Plancitos ist, wie Las Vegas, auch ein Dorf der Ngöbe, das direkt an der Grenze zu Panama, abgeschieden und auf einer großen Lichtung mitten im Regenwald liegt. Dort fand an diesem Tag nämlich das Event „Regalos para los niños“ (Geschenke für die Kinder) statt.

Eine costaricanische Organisation hat sich monatelang im Voraus darum bemüht, jedem Kind in diesem Dorf in der Weihnachtszeit ein passendes Geschenk zu besorgen. Morgens kamen sie dann aus San José an, mit zwei Pick-ups voller weihnachtlich verpackter Geschenke.

Der Hauptteil der Bewohner des Dorfes hatte sich am Fußballplatz, wo auch das Gemeinschaftszentrum ist, versammelt. Dort wurde für alle Versammelten gratis und traditionell gekocht. Auch aus Las Vegas sind ein paar mit ihren Kindern hergekommen. Nach einer Anfangs-Aktivität, wo sich alle im Kreis versammelten, die Organisation sich vorstellte und die Kinder animierte bei einem Aufwärmespiel mitzumachen, ging es dann an das Geschenke-Verteilen.


Anstehen für ein Weihnachtsgeschenk

Die Kinder stellten sich vor dem Salon auf und wurden nach einander hereingebeten, um ihr Geschenk abzuholen, wobei es sich immer um Spielzeuge, wie zum Beispiel Fußbälle oder Spielzeugautos handelte. Die Organisation hatte weiterhin auch sehr viele Klamotten mitgebracht und im Salon ausgebreitet, woran sich vor allem die Eltern am Ende noch bedienten.

Da am nächsten Tag das Fußball-Weltmeisterschaft-Finale stattfand, hatte mein Projektleiter die Idee in Los Plancitos zu übernachten, um das Spiel dann dort zu sehen, außerdem war für den nächsten Tag auch ein Fußballturnier geplant, bei dem auch Las Vegas mitspielen sollte. Die schlechten Zustände in Qatar, wegen denen in Deutschland viele angekündigt haben, die Weltmeisterschaft dieses Jahr nicht anzuschauen, scheinen hier allgemein etwas weniger bekannt zu sein, beziehungsweise kann es auch sein, dass vielen hier Fußball zu wichtig ist als deswegen die Weltmeisterschaft nicht anzusehen.

Auf dem Event traf mein Projektleiter dann einen Freund aus Kindestagen, der uns spontan zu sich nach Hause einlud, um die Nacht dort zu verbringen. Sein Freund wohnt in Los Plancitos auf dem Berg, der die Grenze von Panama und Costa Rica bildet. Er und seine Familie haben uns sehr gastfreundlich aufgenommen und da er Lehrer für die Ngöbe-Kultur ist, haben wir gleichzeitig auch noch viel darüber gelernt.

Unter anderem wurden uns die traditionellen Instrumente gezeigt: Ein Schildkröten-Gehäuse, eine Art Rassel und eine große Muschel, traditionelles Essen: Wurzel-Gemüse, grüne „Spaghetti der Berge“ und ein warmes Gemisch aus Bananen-Mehl, Wasser und Zucker. Bei einer Schale frische hergestelltem Kakao wurde uns erzählt, das es früher üblich war, bei Zusammenkünften die ganze Nacht lang Kakao zu trinken und das dieser helfen soll, böse Geister, Beziehungswiese schlechte Gedanken zu vertreiben.


.. so schön ist Panama

Da wir nun schon so nah an der Grenze war und noch keiner von uns beiden so wirklich in Panama war, gingen wir zu dem Teil an seinem Grundstück, was an Panama grenzte und hatten da einen sehr schönen Ausblick über eine grüne Hügellandschaft.

Der Familie hat es viel Spaß gemacht uns Dinge ihrer Kultur und ihr Zuhause Ausländern von weit weg vorzustellen und im Gegenzug von uns einen Eindruck von Deutschland zu bekommen und uns wurde versichert, das wir nun jederzeit bei ihnen willkommen sind. Am nächsten Morgen gingen wir dann alle gemeinsam zu einem Nachbarn, der einen Fernseher hatte, für das Finale. Da dieser Nachbar seinen Strom aber aus einem Solar- Paneel zog und es während dem Spiel viel regnete, konnten wir dann doch nur recht wenig des Spiels sehen, den Großteil haben wir im Radio mitverfolgt.

Nach dem Spiel ging es dann, quer durch den Regenwald, wieder zurück nach Las Vegas.

BlogNo:02

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