Kleine Obstände sind die besten

von 22 anna_k  


Riesige Aloe Vera in einem Obststand

Zwei Wochen war ich bisher in dieser Stadt. Beeindruckt an San José hat mich unter anderem die Gemüse- und Obstauswahl, vor allem an den Ständen. Dort gab es gigantische Aloe Vera Blätter, so dick wie sie sind, nennt man sie trotzdem “Blätter”, und, wie man eigentlich erwarten könnte, gab es einen Haufen exotischer Früchte. Also, im wahrsten Sinne des Wortes Haufen. Haufenweise.

In der Zeit, in der wir in San José waren, also Oktober, war Saison der mamones chile, die hier nur mamones genannt werden. So ähnlich wie Litschi und ein lieblicher Geschmack. Und schön reife Avocados, die zum Glück hierhin nicht so weit reisen mussten, mit dem ganzen Verpackungskram und CO2-Ausstoß. Übrigens ist Avocado anscheinend eine Beere. Immer schön informiert, und von 2 Quellen bestätigt. Und die Aloe Vera ist ein Liliengewächs. Auch wieder was gelernt.

Obst und Gemüse sollte man nicht im Supermarkt, sondern bei Obstständen kaufen. Hier in San José ist zum Beispiel schräg gegenüber vom billigsten Supermarkt Cosa Ricas beim Museo Nacional ein kleiner Obstladen, bei dem es dann noch einmal etwas günstiger ist. Besitzerin dieses Ladens ist eine ultra liebe Frau. Diese Frau ist ein Riesenfan von Anna Süd, der Freiwilligen, die in San José stationiert ist. Sie freut sich immer, wenn Anna Süd vorbeikommt. Wenn wir ohne sie ankommen, wird gefragt, wo sie denn sei und dann nach einem Pläuschchen wird uns gratis Obst für Anna mitgegeben. Die lateinamerikanische Nettigkeit.


Mein Versuch, eine Avocado zum Sprießen zu bringen

Avocado wird auch hier an jeder Ecke verkauft, und das von älteren Damen, deren ‘Theke’ so groß wie ein Rollator ist. Kurz entschlossen schaute ich mir zwei Youtube-Videos an und brachte die Avocado dazu, dass sie in einiger Zeit anfangen würde zu sprießen. Um die ganzen Plastiktüten, die überall verwendet werden, zu vermeiden, nutzten wir die Kartons, die man im Supermarkt erhalten konnte.

Es war eine schöne Erfahrung, wie wir jeden Tag alle zusammen kochten beziehungsweise so viele wie in die Küche passten, ohne dass man ständig aneinander stieß oder so viele, wie es Schneidebrettchen gab. All das jedes Mal vegan und das Zusammengewürfelte schmeckte immer gut. Dabei versuchten wir auch, saisonal zu essen, obwohl das recht logisch ist, da die Sorten, die nicht in Saison waren, beträchtlich teurer waren. Hinzu kommt, dass manche Produkte nicht so gebräuchlich sind wie in Deutschland. Zum Beispiel sind Nudeln hier nicht sehr günstig und Glasnudeln schon gar nicht. Da muss zu anderen Kohlenhydraten gegriffen werden.


Karton statt Plastiktüte


Bananenchips zum Mittagessen

Wie zum Beispiel die Yucca-Wurzelknolle der Yucca-Palme, kurz gesagt ‘Yucca’. Diese muss geschält und gekocht werden und hat meiner Meinung nach eine angenehme Konsistenz. Viele landwirtschaftlichen Betriebe hier in Costa Rica sind von Früchten wie Ananas auf Yucca umgestiegen, weil es ihnen mehr einbringt und es nicht so schädlich für die Umwelt ist. Man muss keine Tonnen Chemikalien draufsprühen, der Boden ist nicht nach ein paar Jahren unbrauchbar und sie können reif geerntet werden und sofort im eigenen Land verkauft werden.

Eine andere Knolle, die hier heimische ‘camote’, finde ich auch sehr lecker und hoffe, noch oft während meines Aufenthaltes zu essen. Die letzte Knolle, die ich aufzählen werde, ist die altbekannte Kartoffel. Die kostet hier auch nicht zu viel und kommt, wie man so hört ja auch ursprünglich aus den spanischen Kolonialgebieten, wie Costa Rica eins war vor der Revolution.

Als wichtigste Kohlenhydratquelle muss hier jedoch der Reis genannt werden. In vielen costaricanischen Familien gibt es jeden Tag Reis. Ob es morgens, mittags oder abends ist. Stört mich aber nicht, da es ja zu fast allem passt. Brotersatz morgens, die Beilage zu Gemüse (und Proteinen) mittags/abends und Reis in oder neben die Suppe als Abendessen. Ansonsten wird hier auch viel Banane oder Platano herzhaft genutzt, und das, wenn die Platano noch grün, also unreif, ist.

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