Emergency! – Eine Nacht am Flughafen Atlanta

unser Schlafsaal mit Ausblick
LADIES AND GENTLEMEN, PLEASE FOR YOUR ATTENTION: WE HAVE AN EMERGENCY CALL INSIDE THE BUILDING!!! PLEASE KEEP FOLLOWING INSTRUCTIONS!
Immer wieder schallt diese Durchsage durch die nächtlichen Hallen des Domestic Terminals des Flughafens Atlanta.
Schlaftrunken erhebe ich mich von meinem „Bett“ – ein Stück Teppichboden im 1. Stock zwischen Glasgeländer, einem großen Berg aus Koffern und Rucksäcken sowie meinen tief und fest schlafenden Mitreisenden. Von unserem „Quartier“ im ersten Stock, von dem man einen guten Blick auf den Main Check- In mitsamt den ihn umgebenden Restaurants hat, schaue ich mich sicherhaltshalber einmal um. Kein Attentäter in Sicht. Das war die letzten 2 Stunden, in denen alle paar Minuten immer wieder dieselbe Durchsage durch die Gänge schallt, nicht anders, aber in den USA kann man sich ja schließlich nie sicher sein. Auch diesmal lassen die „following instructions“ auf sich warten. Stattdessen setzt aus den Lautsprechern wieder die beschwingt-fröhliche Saxophon-Jazzmusik ein, die mit jeder Stunde nervtötender wird. Wir sind nicht einzigen, die die Nacht so verbringen. Überall liegen Reisende schlafend und schnarchend neben ihren Koffern auf dem Teppichboden, fast jede Steckdose wird für das Laden der Handys benutzt. Irgendjemand spielt hier auf voller Lautstärke ein Ballerspiel. Egal. Weiterschlafen. Ich lege mich wieder hin. Kann aber nicht sofort einschlafen.
Stattdessen kreisen meine Gedanken um diese merkwürdige Nacht. Erst wurden wir von einem Militärgelände (ein Teil des Teppichbodens gehört wohl zu den Räumen der US-Army) vertrieben, dann sollten wir auf eine Person aufpassen, während ein Mitarbeiter des Flughafens ihr verlorenes Gepäckstück suchte. Allerdings waren wir alle ziemlich übermüdet und dementsprechend nicht besonders gut darin. Als der Mitarbeiter wieder zu uns kam, war die Person verschwunden. Dementsprechend gabs auch keine Belohnungs-Donuts, die uns der Flughafenmitarbeiter vorher versprochen hatte. Zwischendurch kam noch die Polizei vorbei und kontrollierte unsere Flugtickets – auf gar keinen Fall sollten Obdachlose auf die Idee kommen hier zu übernachten.

Sonnenaufgang in Atlanta
Aber an unserem Aufenthalt in den USA war jetzt auch nicht alles schlecht. Die Leute wirken netter hier und man kommt mit ihnen leicht ins Gespräch. Die Pancakes von i-hop, unser Frühstück am nächsten Morgen, waren auch ziemlich lecker. Und die pro-Trump-Wahlkampfclips auf den Fernsehbildschirmen bei i-hop, Starbucks & Co pure Comedy. Deshalb kann ich eigentlich abschließend nur sagen: God bless America!!!
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