La rana Arborícola - Der Rotaugenlaubfrosch

von naja_12  

Vor einiger Zeit hat sich ein Rotaugenlaubfrosch ins Bad zweier Ticos aus Chachagua verirrt und mir somit die Möglichkeit geboten, ihn mir mal von ganz nahem zu betrachten.

Der Rotaugenlaubfrosch, auch Agalychnis callidryas genannt, ist der Bekannteste der 14 Agalychnis-Arten und ist hauptsächlich im Regenwald Mittelamerikas beheimatet. Neben Costa Rica gibt es auch in Nicaragua und Panama Populationen. Das Verbreitungsgebiet der Rotaugenlaubfrösche zählt klimatisch zu den semifeuchten bis feuchten Warmtropen. Er bewohnt die Baumkronen von 30 bis 80 Meter hohen Bäumen und verschläft hier, weil er nachtaktiv ist, so gut wie den ganzen Tag. An den Unterseiten großer Blätter heftet er sich fest und verweilt dort bis zur Abenddämmerung.

Besonders zeichnet sich der Rotaugenlaubfrosch durch seine grell-grüne Hautfarbe, die seitlich ausgerichteten, sehr großen roten Pupillen und seine orangen Füße und Hände, die mit kleinen Saugnäpfen und Schwimmhäuten versehen sind, aus. Auch die blau, purpurn oder bräunlich gefärbten Extremitäten und die cremefarbene und gelbe Streifenzeichnung der Seiten sind typische Merkmale dieser Art.

Die Haut des Rotaugenlaubfrosches enthält eine Konzentration verschiedener biologisch wirksamer Peptide, die ihn vor allem vor Krankheiten schützen. Kaum zu glauben, aber für den Menschen ist der Agalychnis zum Beispiel völlig ungiftig. Auch seine Feinde schreckt er nur durch seine grelle Färbung ab. Es ist ihm jedoch auch möglich sein "buntes Outfit" zu verbergen, indem er seine Extremitäten dicht an den Körper anlegt und seine Augen mit einem transparenten, sogenannten Nickhäutchen schließt. So hat er weiterhin die Möglichkeit sein Umfeld zu beobachten und ist seiner Umgebung perfekt angepasst.

Der Agalychnis ist ein reiner Fleisch- bzw. Insektenfresser. Im Schutz der Dunkelheit erbeutet er sich Insekten aller Art. Mit seiner klebrigen Zunge hält er die Beute fest und zieht sie in sein Maul.

In der Regenzeit, also vom Mai bis zum November des Jahres, widmet sich der Frosch der Balz und Fortpflanzung. Die Männchen äußern Paarungsrufe, um die Weibchen anzulocken. Wie ein Lachen oder Trällern klingende Revierrufe schrecken derweil Konkurrenten ab. Auch sogenannte Tremulationen, Körpervibrationen der Frösche, die die Pflanzen in Schwingungen versetzten, machen dem anderen Männchen auf aggressive Art und Weise deutlich, dass es unerwünscht ist.

Ein Weibchen kann Laichklumpen von ca. 40 Eiern auf einmal legen und klebt diese an die Unterseite von Blättern in der Nähe von Gewässern. Nach sechs bis acht Tagen schlüpfen die Kaulquappen und fallen in das sich unter dem Ablaichplatz befindende Gewässer. Nach ca. 80 Tagen ist die Entwicklung von Kaulquappe zum Laubfrosch im Tümpel beendet und die entstandenen Frösche steigen an Land.

In der roten Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) ist der Rotaugenlaubfrosch in der Kategorie "Least Concern", also als noch nicht gefährdet aufgeführt. Er ist zwar leicht im Rückgang, hat aber ein enorm weites Verbreitungsgebiet. Jedoch werden Rotaugenlaubfrösche stark als Terrarientiere für den Heimtierhandel nachgefragt. In den USA wurden im letzten Jahrzehnt mindestens 221.000 Agalychnis- Exemplare aus Mittelamerika eingeführt. Außerdem gefährdet sind sie durch den sich weiter fortschreitenden Rückgang des Regenwaldes und die Kontamination der Gewässer, die durch den Menschen verursacht werden.

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