Eine neue Finca entsteht...

von arved_12  

In meiner Einsatzstelle in Chachagua baut sich meine Organisatorin zusammen mit ihrem Mann, eine Finca auf. Angefangen hat das Ganze mit der einfachen Idee, dass sie unabhängiger sein wollten. Unabhängiger von der Produktion und vor allem frei von genmanipuliertem oder chemisch behandeltem Obst und Gemüse. Die einzige Möglichkeit 100% tig über Herkunft und Qualität Bescheid zu wissen, ist der Selbstanbau. Venicio und Elena habe dazu eine gute Vorraussetzung.

Das Land ist durchschnittlich nährstoffversorgt und die Wasserversorgung ist durch einen kleinen Bach gewährleistet. Dazu benötigt man natürlich auch ein gewisses Grundkapital, was aber nicht zu hoch angesiedelt ist. Pflanzen sind relativ preiswert und können in den häufig anzutreffenden "Viveros" erworben werden.

Zunächst ging es darum den Aufbau zu planen. Dazu durfte ich Ideen einbringen und ich diskutierte mit meinem bereits etwas besser gewordenem Spanisch über die Pflanzenarten. Bereits an dem ersten Tag der Planung bekamen wir eine grobe Übersicht über das Projekt. Der grobe Plan sieht vor allem den Gemüseanbau vor. Fruchtbäume, Kaffee und Kakao kommen an zweiter Stelle, vor allem durch die längere Wachstumszeit.

Neben den geplanten Pflanzen gibt es bereits Tiere auf der (geplanten) Finca. Zwei Kühe, zwanzig Hühner, eine Katze und ein Hund sind im Besitz der beiden Betreiber. Nach meiner Erfahrung bereits eine gute Basis um auf die Produkte aus dem Supermarkt (Milch, Käse, Eier) zu verzichten.

Nachdem die unterschiedlichsten Pflanzen eingekauft waren, durfte ich zusammen mit einem befreundeten Bekannten pflanzen. Angefangen wurde mit dem Kakao. Die Kakaopflanzen waren ca. 30 cm groß und sehr sensibel, nach der Pflanzung mussten sie mit Farnpflanzen von der Sonne geschützt werden. Nach den 30 Kakaobäumchen folgten die Yucapflanzen. Yuca ist ein in Costa Rica oft gegessenes Gemüse. Durch den hohen Stärkegehalt, ähnlich der Kartoffel, ist die Pflanze eine gute Energiequelle. Vor allem nach harter Arbeit gibt einem die Yucaknolle die verlorene Kraft zurück!

Am zweiten Pflanztag folgte das restliche Gemüse und der Kaffee. Dabei waren wir zu dritt und konnten in den knappen 6 Stunden Arbeit bereits alle Pflanzen in den Boden bringen. Neben Salatköpfen, Schnittlauch, Zwiebeln, und Knoblauch wurde auch der hier oft gegessenene Koriander gepflanzt.

Insgesamt haben wir über 100 Gemüsepflanzen und 150 Ananaspflanzen in den Boden gebracht. Mit dem Pflanzen war der Tag allerdings noch nicht zuende. Der durch die Sonne sehr stark ausgetrocknete Boden musste gewässert werden. Dazu bauten wir für die beiden „Gemüsefelder" je einen Sprenkler auf. Der Yuca, der Kaffee, die Ananas und der Kakao mussten von Hand gewässert werden.

An den darauffolgenden Tagen wurde stehts morgens und abends gewässert und dazu noch Dünger ausgebracht. Das hier verwendete Düngemittel ist organisch und besteht aus Kohleverbindungen und Mineralstoffen. Dieser Dünger ist allerdings, wenn er nicht selbst hergestellt wird, teurer als der aggressive Chemiedünger.

Nach 3-4 Tagen wurde somit der Grundstein der Finca mit dem Namen „Isa" gelegt. Die entgültigen Entwicklung wird man allerdings erst sehen wenn die Pflanzen angewachsen sind und die ersten Früchte tragen.

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