Manu

von arved_12  

In meinen 2 Baumschulen züchte ich neben wenigen Kulturpflanzen vor allem seltene Baum- und Straucharten. Eine dieser Baumarten heißt umgangssprachlich Manu.

Minquartia guianensis ist eine vom Aussterben bedrohte Baumart. Durch Brandrodung und aggressiven Holzeinschlag wurde sie stark zurückgedrängt. Vor allem wegen des sehr harten und gut nutzbaren Holzes ist der Baum derartig selten geworden. Neben meiner Projektfinca in Jauri gibt es noch vereinzelte Vorkommen dieser zurückgedrängten Baumart. Dort verteilen drei Saatbäume Ihre Nachkommen.

Also habe ich kurzentschlossen den Grundstückseigentümer gefragt, ob ich einige der Pflänzchen haben könnte. Somit konnte ich die jungen Pflanzen mit einer Größe von ca.20-40 cm. in unsere Baumschulen umpflanzen. In den Baumschulen bekommen die Pflanzen mehr Wuchsraum, mehr Wasser und ein reichliches Mineralstoffangebot. Insgesamt kam ich auf 100 Pflanzen. Die verteilte ich dann auf die Baumschule in Jauri und auf die Baumschule meiner Gasteltern. Damit will ich überprüfen welcher Standort denn Pflanzen besser zusagt. Durch das vorherrschende Mikroklima ist das Wetter und somit auch der Standort trotz der Nähe der Fincas (ca. 12 Kilometer) sehr unterschiedlich.

Die Hauptzahl der Bäumchen wurde in herkömmliche Pflanzbeutel, der Rest in Plastikbecher verpflanzt. Zusätzlich probierte ich noch eine vor allem in Deutschland sehr angewandte Methode aus, ich pflanzte in ein einfaches, mit Mineralien angereichertes Saatbeet. Im Saatbeet entwickelt sich die Pflanze natürlicher und können den Pflanzschock besser überwinden. Der einzige Nachteil ist, dass die Pflanze ein komplexeres Wurzelnetz aufbaut und somit schwerer zu verpflanzen ist. Allerdings wird sich das genauere Ergebnis erst in Monaten sehen lassen.

Nun noch ein paar wichtige Merkmale der Baumart: Manu oder wissenschaftlich Minquartia guianensis ist eine in Zentral- und Südamerika beheimatete Art. Ein ausgewachsener Baum wird 70 Meter hoch und kann einen Brusthöhendurchmesser von 180 cm erreichen. Die Rinde ist grau – bis dunkelbraun gefärbt, und wird bis zu 2,5 Zentimeter stark. Die Blätter sind eliptisch geformt und besitzen eine feine Spitze. Das Holz ist enorm fest und schwer. So ist der Kubikmeter im feuchten Zustand 1200 – 1300 kg schwer, d.h. das Holz würde im Wasser nicht schwimmen. Die Maserung des hellen Holzes ist fein und gibt dem Holz einen hohen Wert.

Die Baumart trägt meist viel Saatgut und gibt somit auch Tieren, wie Vögeln, Nahrung. Dieser letztere Punkt hat dazu geführt, dass der Manu trotz des aggressiven Holzeinschlages überleben konnte. Die jetzige Bedrohung ist nicht zu unterschätzen und kann nur durch Einschlagstop wieder aufgehoben werden.

BlogNo:

Noch kein Feedback


Formular wird geladen...