Llueve a cántaros!

von martin_10  

Regen. Ein Wort, dass unsere erste aktive Woche bei Arbofilia auf der Station im Korridor am Carara Nationalpark in vielerlei Hinsicht am besten auf den Punkt bringt. So war "la lluvia" sicherlich auch das am meisten benutzte Wort in unserem Kontakt zu den Einheimischen, hauptsächlich Geovanni, dem Mitarbeiter Arbofilias.


Man muss das Positive der Katastrophe sehen:
wo solche Erdrutsche und Lichtungen aufreissen,
da entsteht neues Leben.

Die Regenzeit, die noch bis Dezember andauert, stellt die Bevölkerung hier vor viele Herausforderungen: umgestürzte Bäume, eingestürzte Brücken, verstopfte Wasserleitungen und ganze überschwemmte Landstriche (wie wir heute beim Rio Tarcoles beobachten konnten), schränken die Einheimischen und uns unerwartet stark ein.

Unsere Arbeit in den ersten Tagen bestand demnach hauptsächlich daraus, den Weg zur Station von aufgetürmtem Sedimenten, Ästen und Gesteinen zu befreien, einen "geordneten" Abfluss des Regenwassers in Kanäle zu ermöglichen und die Gehwege wiederherzustellen. Die schiere Unüberwindbarkeit der Massen an Sediment, die wir mit Hand und Schaufel zu beseitigen versuchten, führten letztendlich auch bei den Dorfbewohnern zu dem Schluss, dass ein Bagger wesentlich effektiver sei. Die sicherlich schwerste und dringendste Arbeit bestand darin, dem Ort "El Sur" seine Trinkwasserversorgung wieder herzustellen, die einem örtlichen Berg entspringt.


Die Kräfte der Natur legen den stärksten
Baum um.

Der einstündige Fussmarsch zum Gipfel des Berges offenbarte mir und den weiteren 3 Einheimischen einen Blick der Verwüstung: Hinabgestürzte Baumstämme von solchem Umfang, dass selbst die Motorsäge Mühe hatte, einen Weg durch das Gehölz zu schlagen. Nachdem wir den hauptsächlichen Stau des Wassers nach 6 stündiger Schaufel- und Sägearbeit auflösen konnten, führte ich mir vor Augen, wie sensibel und von den natürlichen Kräften abhängig die Wasserversorgung des Ortes hier ist. Ein menschlicher Eingriff in das Ökosystem Regenwald, das wie ein natürlicher Schwamm das Wasser aufnimmt und über einen langen Zeitraum wieder abgibt, wirkt hier besonders dramatisch.

Neben all diesen Tatsachen höre ich morgens aufgrund des lauten Regens meinen Wecker nicht, zudem schimmelt und stinkt alles wie in einem Sumpf. Wir freuen uns auf die Trockenzeit!

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