Problem mit illegaler Jagd in Chachagua

von chris_10  

Auf den knapp 200 ha Primärwald, die in Chachagua beheimatet sind, lässt sich schon eine relativ hohe Artenvielfalt entdecken. Doch jeder kleinere Eingriff in das empfindliche Ökosystem, kann bereits eine Gefahr für den Artenreichtum darstellen. Die gröβte Gefahr in diesem Waldfragment geht von der illegalen Jagd aus.

Früher einmal diente die Jagd in diesem Wald den Menschen zur Selbstversorgung, aber heutzutage sind es meist Jäger von auβerhalb, die durch ihr Eindringen das Waldleben stören. Von Selbstversorgung kann keine Rede mehr sein. Es geht hauptsächlich um das Geld, dass man mit zum Teil vom Aussterben bedrohten Arten verdienen kann.


Tukane werden als Zier-/Hausvögel gefangen -
gelegentlich 'landen' sie aber auch im Ofenrohr.
Im Hauptinteresse der Geldmacher stehen Pakas, Agutis, Wild, Papageien, Sittiche, Tukane, Berghühner, Zapfenguane und Königsboas. Ausserdem werden die Bäche mit Giftstoffen belastet, um Krabben herauszulocken.

Neben der Fauna bietet jedoch auch die Flora des hiesigen Schutzgebietes verschiedene Reichtümer, die beliebte Ziele für Eindringlinge sind. Baumarten wie Laurel (Laurus nobilis), Cedro (Cedrela odorata), Pilón (Hyeronima alchorneoides), Níspero (Manilkara chicle) sind für ihr Holz ähnlich begehrt wie verschiedene Orchideenarten, die auf dem Markt einen guten Preis erzielen.

Maβnahmen im Kampf gegen die Ausbeutung des geschützten Primärwalds sind vor allem regelmäβige Patrouillen bei gutem Wetter, denn bei Regen macht der aufgeweichte Boden jedem Jäger einen Strich durch die Rechnung. In der Regel brechen die ungewollten Besucher zu viert in den Wald auf, um sich dort in zwei Zweierteams, die von Hunden begleitet werden, aufzuteilen.

Das Aufeinandertreffen mit Eindringlingen läuft laut dem Präsidenten der lokalen Waldschutzgruppe, Oldemar Vasquez, meistens ohne groβe Komplikationen ab. Die Namen der Übeltäter werden notiert und an Polizei und das benachbarte Schutzgebiet weitergeleitet. Aber selbstverständlich kann man nicht davon ausgehen, dass eine solche Begegnung immer so endet. Im angrenzenden Monteverde hat z.B. ein Jäger schon einmal einem Waldschützer die Hand abgeschlagen.


Kein finsterer Geselle auf illegaler Jagd, das
ist unser 'jefe' Oldemar auf Patrouille und heute
war kein Wilderer zu sehen.

Viel mehr als ständige Präsenz, um die illegalen Besucher fern zu halten, lässt sich allerdings in Chachagua kaum realisieren. Demnächst werden zwar zusätzlich rund um das Schutzgebiet Verbotsschilder aufgestellt, doch ob diese viel an der Problematik ändern, muss sich erst zeigen.

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