Clase de inglés

von eva_l_10  

Das Leben einer Weltwärts-Freiwilligen gestaltet sich recht vielfältig. Umweltschutz ist ein weites Feld – und Entwicklungs’hilfe‘ sowie Bildungsarbeit sind wichtige Aspekte dabei. Genauer gesagt heißt das nun, dass ich in Santa Elena mit Englischunterricht für Kinder und Jugendliche angefangen habe.

Zweimal die Woche findet der Englischkurs für Kinder nachmittags nach dem regulären Unterricht in den Klassenzimmern der örtlichen Grundschule Tres Amigos statt. Bei der Vorbereitung des einstündigen Unterrichts stütze ich mich auf Englischbücher aus dem Fundus der Schule und Lernmaterial meiner Gastschwester.

In der Zwischenzeit läuft das Unterrichten immer besser. Das liegt zum einen daran, dass sich nicht nur das englisch der Kinder, sondern auch mein spanisch Schritt für Schritt verbessert, zum andern entwickelt man ein Gefühl für ein angemessenes Tempo und für die Strukturierung des Stoffes (ich bin ja keine Lehrerin!!). So habe ich schon in meiner ersten Stunde erkannt, dass ich die Messlatte zu hoch angesetzt habe, als ich mit den Kindern üben wollte, sich auf englisch vorzustellen. Sie sind da vor Angst aus dem Klassenzimmer gerannt ...

Die Kinder geben mir das Gefühl, dass es wichtig und sinnvoll ist, was ich tue. Sie sind sehr interessiert und aufmerksam und sagen, dass sie schon einen 'montón', einen ganzen Haufen, gelernt hätten.

Manchmal überraschen sie mich mit Blumen oder Briefchen, da springt mein Herz vor Freude. Mein Kinderwunsch hat sich seit meinem Aufenthalt in Costa Rica jedenfalls um ein vielfaches gesteigert ... glaube ich.

Es gibt auch Englischunterricht für die Jugendlichen, ebenfalls zweimal die Woche. Der ist allerdings abends und in dem 'Local de la Asociación de Mujeres', dem Gebäude für die Versammlungen des örtlichen Frauenvereins.

Der Englischunterricht beginnt in Costa Rica ab dem Colegio, das unserem Gymnasium entspricht. Von der siebten bis zur elften oder zwölften Klasse haben die Schüler 4 Stunden Englisch in der Woche. Jedoch ist der Unterricht größtenteils sehr theoretisch und auf das Auswendiglernen von Vokabeln angelegt, so dass die Jugendlichen enorme Probleme mit der Aussprache haben und kaum in der Lage sind eigenständig Sätze zu bilden. Nach Einschätzung des Direktors der Grundschule (Licdo. Luis Araya Acuña) gibt es hierfür verschiedene Ursachen: Zum einen fehlt es den Lehrern an Kompetenz, zum anderen sind die erzieherischen Methoden für die Schuelern wenig ansprechend. Als weitere und Hauptursache nennt Herr Araya Acuña das mangelnde Interesse seitens der Schüler, so dass entweder gar nicht oder nur einen Tag vor der Pruefung gelernt wird.

Um ins Sprechen reinzukommen lege ich den Schwerpunkt bei der Gestaltung meines Unterrichts auf das Üben der Aussprache und auf die Konversation untereinander, also das Nachstellen von Dialogen in Alltagssituationen.

Anfangs waren die Jugendlichen sehr zögerlich und schüchtern, aber seit sie wissen, dass keine/r auskommt und ich jeden und jede malträtiere, fügen sie sich in ihr Schicksal.

Den Kenntnissen der englischen Sprache muss große Wert beigemessen werden, da sie u.a. später bei der Suche nach Arbeit ein wichtiger Türöffner sind. Mit Englisch haben die Jugendlichen wenigstens Grundlagen dafür, in Zukunft als Übersetzer oder als Guide im Bereich Ökotourismus zu arbeiten. Ökotourismus sollte ja auch den Umweltschutz fördern, und solange die costaricanische Tourismusindustrie vor allem auf den Faktor Natur setzt, ist es wichtig auch kompetente Mitarbeiter zu haben.

Auch ohne mein aktives Zutun erkennen die Leute hier in der Region, dass viele Touristen eben wegen der Natur, dem Wald und der reichhaltigen Tierwelt zu Besuch kommen und sie selbst einmal davon provitieren können – insofern

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