Baumpflanzsaison beginnt

von nils_10  

Nun ist es endlich soweit! Wir pflanzen nach nun mehr als 7 Monaten Einsatz in Costa Rica endlich richtig Bäume. Aus allen Teilen des Landes haben wir uns auf der Station von Arbofilia zusammengefunden um gemeinsam Teile des Arbofilia-Korridors wieder aufzuforsten. Da die eigene Baumschule noch zu frisch angelegt ist, muss uns Miguel, unser Baum- und Pflanzenguru, teilweise mit Setzlingen von außerhalb versorgen.

Derzeit pflanzen wir mit gut 25 verschiedene einheimischen Baumarten, zudem legen wir eine Kollektion seltener Baumarten in einem Arboretum an. Dabei muss darauf geachtet werden, dass passend zum Höhenprofil und Klima gepflanzt wird. Die zu bepflanzenden Flächen liegen zwischen 400 und 1600 Metern über Meeresniveau in feuchtem Regenwald bis Nebelwald.

Alle Baumarten werden sehr bewusst gewählt. Zum einen sollen bedrohte Arten gefördert und geschützt werden, zum anderen werden sehr spezielle Bäume gepflanzt, die verschiedenste Tiere anlocken. Diese sollen ihrerseit Baumsamen in Kot oder Fell herbeitragen und verteilen. So entsteht gleichzeitig ein neuer Lebensraum und hilft dabei eine natürliche Struktur des Waldes wiederherzustellen.

In Zweierteams begeben wir uns mit Schaufeln und Setzlingen bewaffnet auf die teils sehr steilen Hänge. Einer gräbt Löcher, der andere setzt die jungen Bäume hinein und füllt das Loch wieder mit Erde auf. Ein bisschen andrücken und fertig ist das Gartenhaus. Wir rechnen mit einer Ausfallrate von ca. 20 %, da manche der Bäumchen nicht robust genug sind, Überwucherung, Nährstoffkonkurrenz und Trockenzeit zu überstehen. Ausfälle werden später wieder nachgepflanzt.

In 4 Tagen haben wir immerhin schon rund 4000 Bäume gepflanzt, Tausende werden folgen. Man kommt nicht umhin sich romantisch vorzustellen, wie diese verletzlichen Pflänzchen in einigen Jahrzehnten zu mächtigen Bäumen heranwachsen, die einer Vielzahl an Tieren und Insekten Lebensraum bieten. Da sich in den älteren Anpflanzungen von Arbofilia schon einiges Leben tummelt, sind wir von der Sinnigkeit unserer Arbeit überzeugt.

Endlich Bäume pflanzen zu können, lässt auch all die mühseligen Vorbereitungsarbeiten in den letzten Monaten in einem ganz anderen Licht erscheinen. Die sehr kraftraubende Arbeit, die Flächen zur Pflanzung von Gras und Sträuchern zu befreien ist eine echte Syssiphosarbeit. Innerhalb von 2 Monaten ist alles wieder meterhoch von Schlingpflanzen und Sträuchern überwuchert und kaum wiederzuerkennen. Daher ist es unabdingbar, weiterhin die Pflanzungen freizuschneiden und zu pflegen.

Was uns große Sorgen macht, ist die Finanzierung der Arbeit. Die Bauern, die Setzlinge produzieren oder beim Freischneiden der Flächen helfen, wollen angemessen entlohnt werden. Der Transport von Mensch und Material schlägt zu Buche und selbst Freiwillige benötigen Werkzeuge und auch ein Dach über dem Kopf auf den entlegenen Grundstücken. Weitere Grundstücke sollen erworben werden. Extern gekaufte Samen und Setzlinge sind für die Produzenten willkommene Einnahmen, während Arbofilia gutes Geld dafür hinlegen muss. Es werden also dringend weitere finanzielle Mittel benötigt!

Falls Sie die Wiederanpflanzung von Bäumen und die Vernetzung der bestehenden Waldinseln finanziell oder tatkräftig (Teilzeitvoluntäre gesucht!!) unterstützen möchten, hier die zugehörigen Links:

www.help2help.wald.org
www.arbofilia.net/wal

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