Abschied in Saíno

von franzi_11  

Es ging alles sehr schnell. Ziemlich kurzfristig musste ich feststellen, dass mir nur noch ein Tag blieb zum packen und um mich zu verabschieden, das neue Projekt wartete bereits auf mich. Am Morgen ging es früher als sonst 5:40 Uhr ein letztes Mal in den Wald. Laura – unsere Koordinatorin – sollte schließlich auch die Parzelle von Don Felix kennen lernen.

Am Abend zuvor hieß es: Franzi, morgen früh findet deine Abschlussprüfung statt. Es ist leider schon fast 7 Wochen her, als wir das letzte Mal in der Parzelle waren, also ging ich noch mal ein paar Namen von Bäumen durch, dessen Charakteristika so eindeutig sind, dass ich sie jedenfalls von den anderen Bäumen unterscheiden würde. So war es auch. Glücklicherweise sollte ich genau diese Bäume benennen, die ich kannte. Es gab aber auch Bäume, die wie alle anderen Bäume aussahen, also ein Baumstamm mit Ästen, an denen grüne Blätter hängen.

Irgendwie kam es danach nicht mehr dazu, mir zu verkünden, ob ich die Prüfung bestanden habe. Ich für meinen Teil denke schon, Laura war ebenfalls beeindruckt, zumindest bis sie von einer Hormiga Bala (Riesenameise) gebissen wurde und einen sehr schmerzvollen Vormittag hatte, bis sie von einem Arzt versorgt wurde. Dabei hat sie doch nur den schönen großen mit wundervollen Brettwurzeln gesegneten Almendro Amarillo (gelber Mandelbaum) bestaunt – also in der Parzelle gibt es also auch für Einheimische wie Laura noch positive wie auch negative Überraschungen.

Die ganzen 9 Kilometer sind wir dann zurückgelaufen, ach, diesen Weg werde ich vermissen. Die vielen Weiden und Hügel, dann im Ort Castelmare die Brücke, die sehr „peligroso“ (gefährlich) ist und dann weiter über ewig weite Ananasplantagen.

Nachmittags ging es ans Packen, von meinem selten benutzten Fußball habe ich mich als erstes verabschiedet. Später ging ich ins Internetcafé, um mich von meinen netten dort arbeitenden Freunden zu verabschieden, mit denen ich leider viel zu wenig Zeit verbracht hatte - dafür an diesem Nachmittag umso länger dort geblieben bin. Abends folgte dann der Abschied von den Nachbarskindern. Alle haben ihr Handy gezückt und so wurde noch ein Abschiedsfoto von mir geknipst. Freunde, die gerade nicht anwesend waren und auch nicht von meinen sehr kurzfristigen Abschied wussten, wurden schnell noch angerufen, die Überraschung war sehr groß, immer wieder Fragen nach mein Wiederkommen. Ich weiß die Antwort selbst nicht.

Ein letztes Abendbrot von Doña Eduviges und schnell ins Bett, schließlich nahmen wir um 5:30 Uhr den ersten Bus.

Tschüß und vielleicht bis bald Saíno de Pital!

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