Weißrüssel-Nasenbär
(White-nosed Coati, Nasua narica)

von kathrin_10  


Putzig anzusehen, aber
trotzdem ein Raubtier.

Diese putzigen Tierchen messen von der Nasenspitze bis zum Hinterteil bis zu 68 cm. Ihr Schwanz, den sie gern steil nach oben gestreckt tragen, wird rund einen halben Meter lang, sie wiegen zwischen 3 und 5 kg. Es ist eine Raubtierart aus der Familie der Kleinbären (Procyonidae). In Costa Rica werden sie Pizote genannt, ich sehe sie auf unseren Patrouillengängen regelmäßig, oder rieche sie zumindest, denn es sind ganz schöne Stinker. Ein unverkennbares Körpermerkmal dieser Tierart ist die lange, rüsselartig anmutende Nase. Im Gesicht tragen sie ein charakteristisches weißes Muster, das Fell am Körper ist schokoladenbraun und der Schwanz mehr oder weniger stark mit hellbraunen Balken durchsetzt.

Verbreitung & Lebensraum:
Nasua narica kommen vom Süden der USA (Texas, Arizona und New Mexiko) bis Kolumbien vor. Sie bewohnen unterschiedliche Habitate, am häufigsten leben sie in Wäldern, aber auch in Halbwüsten oder Felslandschaften mit Sträuchern und Dickicht.

Lebensweise:
Pizote sind in der Regel tagaktiv und halten sich ebenso auf dem Boden wie in den Wipfeln von Bäumen auf. Der Schwanz dient dazu, auf den Ästen das Gleichgewicht zu halten. Meist trifft man sie in Gruppen an, die aus erwachsenen Weibchen und mehreren Jungtieren unterschiedlicher Altersstufen bestehen. Die Männchen durchstreifen einzelgängerisch ihre Reviere, die 70 bis 270 Hektar betragen können. Geschlechtgenossen werden nicht geduldet und aus dem eigenem Territorium vertrieben, die Weibchen sind weniger kämpferisch.

Nahrung:
Sie fressen, wie für einen Bär typisch, alles. Auf dem täglichen Speiseplan stehen Insekten, Spinnen, Krabben und kleine Wirbeltiere. Früchte oder auch Pilze werden gerne verzehrt. Das Exemplar das ich hier abgelichtet habe, wurde mit Wassermelone aus seinem Baum gelockt und war sehr zutraulich.

Fortpflanzung:
Zwischen Februar und März haben Männchen die Möglichkeit sich einer Gruppe von Weibchen und Jungtieren zu nähern. Durch Beschwichtigungsverhalten und Fellpflege ordnet es sich unter, danach paart es sich mit allen fertilen Weibchen der Gruppe um anschließend wieder vertrieben zu werden. Die Tragzeit beträgt etwa 77 Tage, zur Niederkunft zieht sich das Weibchen zurück und bildet ein Blätternest in sicherer Höhe. In der Regel werden zwischen zwei und sieben Jungen geboren, sie sind anfangs blind und von dunkelgrauem Flaum bedeckt. Sie werden mit vier Monaten entwöhnt, sind mit 15 Monaten ausgewachsen und erreichen mit rund zwei Jahren die Geschlechtsreife. Zu diesem Zeitpunkt werden die männlichen Jungtiere aus der Gruppe vertrieben. Pizotes können bis zu 17 Jahre alt werden.

Bedrohung:
Weissrüssel-Nasenbären kommen häufig vor und sind nicht bedroht, ihr Verbreitungsgebiet hat sich vergrößert, man findet sie immer weiter nördlich. Ihre natürlichen Feinde sind Schlangen, Greifvögel sowie Katzen (hierzu zähle ich auch Jaguar, Puma und co). Von Menschen werden sie gerne gejagt, ihr Fell ist zwar wertlos, aber ihr Fleisch zum Verzehr geeignet, zudem bereitet die Jagd Vergnügen.

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