Kategorie: "Land & Leute"
Randale im Land des Friedens und der Demokratie
“Also wart ihr auch schon da, als es noch schön und friedlich war?”, wurden wir am Abend des 8. November gefragt. Ja, waren wir. Die Demonstration zur Verteidigung der CCSS (staatliche Krankenversicherung) und gegen die Verschlechterung der Zustände an den öffentlichen Krankenhäusern fing am Vormittag an. Fast komplett in weiß gekleidet, mit Plakaten, Lautsprecherwagen und kleinen Fähnchen mit der Aufschrift „Für meine Familie: Ich verteidige die Gesundheit“ ging es los, auf der fünfspurigen Avenida Segundo in San José. Wir zogen bis vor das Gebäude der Krankenkasse, das direkt hinter einer großen Straßenkreuzung lag. Dort fand die Abschlusskundgebung statt.
Potenciana
Bei meinem zweiwöchigen Arbeitseinsatz bei Arbofilia verbrachte ich die letzten Tage in dem kleinen Bergdorf Potenciana. Auch hier kauft Arbofilia Flächen ehemaliger Fincas auf und beginnt die Wiederaufforstung. Hierzu werden dem Klimawandel angepasste Baumarten, unter anderem verschiedenste Eichenarten, gepflanzt. Die Flächen werden von 1-2 lokalen Arbeitern, die gelegentlich von Freiwilligen unterstützt werden, gepflegt und umsorgt. Die spezielle Philosophie des Organisationsleiters Miguel macht die Arbeit stets interessant und einmalig.
Mit Herzblut dabei - oder noch mehr zum Marina-Projekt
Im ersten Blog über die Marina hat Miriam schon sehr ausführlich geschildert wie die erste Versammlung zum Megaprojekt der Cocodrilos verlaufen ist und Malina hat von einer zweiten Veranstaltung schon berichtet. Mir sind bei dieser zweiten Veranstaltung ein paar weitere Dinge aufgefallen, dass man durchaus nochmals darüber schreiben kann. Es gibt viele Stimme für diesen Yachthafen, aber auch viele Argumente dagegen, dass der Charakter dieses tropischen Dorfes verändert werden soll. Zur ersten Zusammenkunft sind die Verantwortlichen des Projektes, die Vertreter der Hoteliers „Cocodrilo“, nicht erschienen. Statt dessen haben sie eine eigene, zweite Versammlung organisiert, diesmal in der Schule von Puerto Jiménez. Dort hörten wir dann zum ersten Mal die Argumente des „Feindes“.
Día de la Resistencia Indígena
Nicht nur in Costa Rica, sondern auch in den meisten anderen Ländern Lateinamerikas wird am 12. Oktober der „Día del Encuentro de las Culturas“ (Tag des Zusammentreffens der Kulturen) gefeiert. Begangen wird damit jener Tag vor nunmehr 520 Jahren, an dem Christoph Kolumbus die „Neue Welt entdeckte“.
Costa RICA = Entwicklungsland?
Wer an Entwicklungsländer denkt, denkt meist an Armut, Hungersnöte, politisch instabile Regime, Bürgerkriege, mangelhafte medizinische Versorgung und fehlende Schulbildung der Bevölkerung. Costa Rica verbinden die meisten, sofern ihnen das Land überhaupt bekannt ist, mit malerischen Stränden und einem unglaublichen vielfältigen Ökosystem. Vollkommen zu Recht.
Warum der „Süße Meerbusen“ (Golfo Dulce) salzig ist.
Kürzlich hat uns unser Gastgeber Alberto eingeladen, mit ihm bei Nacht im Rio Platanares Krokodile zu suchen und danach an den Strand des Golfo Dulce zu gehen, um im Mondschein zu planschen. Dafür mussten wir erst mit dem Kajak über den Fluss, bis zu einer kleinen, unscheinbaren Anlagestelle am Strand. Von dieser aus kletterten wir über den „Damm“, der den Fluss von Golf trennt. Das Wasser war angenehm kühl und leuchtete im Mondschein bei jeder Bewegung. Nach dem ersten Tauchgang fiel mir auf, dass der Golf seinem Namen nicht gerecht wurde. Das Wasser war genauso salzig wie in jedem anderen Teil des Meeres, den ich bisher kennengelernt habe. Woher kommt nun dieser Name?
El día internacional contra los monocultivos - gegen industrielle Ananasplantagen
Ananas. Piña. Berühmtestes Exportgut Costa Ricas neben Bananen und Kaffee. Besonders im Norden des Landes in der Provinz San Carlos weit verbreitet. Doch die süße Frucht wächst nicht auf Bäumen, wie ein weit verbreitetes Bild vieler Mitteleuropäer glauben macht, sondern am Boden, gleichsam wie der deutsche Kohl. Und genau wie dieser wird die Ananas oder Piña, wie sie hier in Costa Rica heißt, massenhaft in Felder verpflanzt. Doch um den hohen Ansprüchen des Exporthandels zu genügen – denn der (deutsche) Verbraucher möchte ein geschmacklich, farblich und formvollendetes Exemplar in den Supermarktregalen vorfinden – werden die süßen Feldfrüchte künstlich mit jeder Menge „Doping“ in Form von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln aufgepeppt.
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