Ein Tag im Wald

Die Schilder mit den Baumnamen sind nicht nur
gut für ausländische BesucherInnen: so mancher
Tico kennt die Bäume im Wald nicht mehr.
Gleich am ”Eingang” zum Wald raubt einem ein Koloss des Ceibabaums den Atem.
Problem mit illegaler Jagd in Chachagua
Auf den knapp 200 ha Primärwald, die in Chachagua beheimatet sind, lässt sich schon eine relativ hohe Artenvielfalt entdecken. Doch jeder kleinere Eingriff in das empfindliche Ökosystem, kann bereits eine Gefahr für den Artenreichtum darstellen. Die gröβte Gefahr in diesem Waldfragment geht von der illegalen Jagd aus.
Früher einmal diente die Jagd in diesem Wald den Menschen zur Selbstversorgung, aber heutzutage sind es meist Jäger von auβerhalb, die durch ihr Eindringen das Waldleben stören. Von Selbstversorgung kann keine Rede mehr sein. Es geht hauptsächlich um das Geld, dass man mit zum Teil vom Aussterben bedrohten Arten verdienen kann.
Im Hauptinteresse der Geldmacher stehen Pakas, Agutis, Wild, Papageien, Sittiche, Tukane, Berghühner, Zapfenguane und Königsboas. Ausserdem werden die Bäche mit Giftstoffen belastet, um Krabben herauszulocken.Llueve a cántaros!
Regen. Ein Wort, dass unsere erste aktive Woche bei Arbofilia auf der Station im Korridor am Carara Nationalpark in vielerlei Hinsicht am besten auf den Punkt bringt. So war "la lluvia" sicherlich auch das am meisten benutzte Wort in unserem Kontakt zu den Einheimischen, hauptsächlich Geovanni, dem Mitarbeiter Arbofilias.

Man muss das Positive der Katastrophe sehen:
wo solche Erdrutsche und Lichtungen aufreissen,
da entsteht neues Leben.
Die Regenzeit, die noch bis Dezember andauert, stellt die Bevölkerung hier vor viele Herausforderungen: umgestürzte Bäume, eingestürzte Brücken, verstopfte Wasserleitungen und ganze überschwemmte Landstriche (wie wir heute beim Rio Tarcoles beobachten konnten), schränken die Einheimischen und uns unerwartet stark ein.
Die Schule IDA Tres Amigos
Meine erste Woche in Santa Elena habe ich hauptsächlich auf dem Gelände der örtlichen Grundschule „IDA Tres Amigos“ verbracht. Hinter den Initialen IDA steht das Instituto de Desarrollo Agrario, also das Institut, das für die landwirtschaftliche Entwicklung Costa Ricas verantwortlich ist und im Jahr 1990 die Aufteilung des Landes in unterschiedliche Parzellen organisiert hat. Auf dem jetzigen Gemeindegrund gab es davor lediglich eine einzige Finca.
“Tres Amigos” nimmt Bezug zu dem Fluß, der die Ortschaft flankiert.
Derzeit wird die Schule neu gestrichen, wofür es letzte Woche sogar schulfrei gegeben hat. Langsam entwickele ich mich hier richtig zur Handwerkerin und lerne nebenbei im Gespräch mit den anderen Helfern und den Lehren jeden Tag viele neue Wörter und Ausdrucksweisen auf spanisch.
Im „comedor“, dem Speiseraum der Schule, der ebenfalls in neuen Farben erstrahlt, gibt es jeden Tag feines Essen der herzlichen Köchin Eduviges. Im Hintergrund läuft Musik, in der Mehrheit schnulzige Liebeslieder, zu denen die Ticos immer lautstark mitsingen.
Pura Vida – Die Sprache der Ticos
Zu Anfang kam es mir ziemlich spanisch vor, ständig nur Bahnhof zu verstehen, wenn ich versucht habe, mich mit einigen Costa-Ricanern zu unterhalten. Eigentlich gelingt die Assimilation an die sprachlichen Eigenheiten des Landes jedoch recht schnell, zumal für einen Spanischstudenten wie mich.
Der Ausspruch „Pura vida” ist inzwischen durch Verbreitung von Touristen weltweit bekannt, da er hierzulande aufgrund seiner ständigen Anwendung auch leicht für sämtliche Souvenir-Shops zu vermarkten war.
So könnte es weitergehen: Zum Monatsanfang 130 Bäume gepflanzt
Am 1. November war ein besonderer Tag für uns drei Weltwärtsler in Chachagua: Wir durften seit unserer Ankunft in Costa Rica zum ersten Mal Bäume pflanzen. Zur Grenzmarkierung am Reservats entlang haben wir 130 mal den 'Fruta Dorada' (Virola koschnyi) gepflanzt. Diese Baumart ist deshalb so wichtig, weil ihre Früchte den Wildtieren zur Nahrung dienen - was die Bezeichnung 'Goldene Frucht' schon verrät. Zudem sollen die von uns gepflanzten Setzlinge eine klare Grenze zu den Waldflächen privater Eigentümern dokumentieren.
Alle 3 bis 4 Meter hat ein Erster des Pflanztrupps mit der Machete Platz geschaffen, der Nächste mit einem Spaten ein Loch gestochen, ein DritterAlles Banane
Die Banane kam 1502 mit den Spaniern nach Zentralamerika, nachdem sie über Umwege aus dem südostasiatischen Raum in Richtung Westen exportiert wurde. Da sie selbst aus tropischen Regionen kommt, fand sie im feuchtwarmen Klima der Länder Honduras, Guatemala, Nicaragua, Costa Rica und Panama sowie Kolumbien die perfekten Bedingungen vor. Sie wurde auf Plantagen angebaut, die auf gerodeten Urwaldflächen von Sklaven unter menschenunwürdigen Bedingungen bewirtschaftet wurden. Die Besitzer der Plantagen gehörten oft der obersten Gesellschaftschicht an, während ihre Arbeiter und Sklaven die unterste Klasse bildeten.
Nachdem die einzelnen Staaten die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Spanien erkämpft hatten, drängten profitorienterte Unternehmen aus den Vereinigten Staaten in die mesoamerikanischen Länder und unterstützten diktatorische Regime bei ihren Putschen, um weiter expandieren zu können oder sich niedrigere Exportzölle zu sichern. Mit der boomenden Industrialisierung wurden die Bananenplantagen immer größer, da sich nun der Weltmarkt für die beliebte Frucht öffnete.
<< 1 ... 137 138 139 140 141 142 ...143 ...144 145 146 147 148 >>
Neueste Kommentare