Das Geld liegt auf der Straße, so große Haufen, ...

von 14 julian

Inzwischen sind wir, Sarah meine Mitfreiwillige und ich, in Nicaragua angekommen, nachdem wir Sprachkurs und Vorbereitungsseminar in Costa Rica absolviert haben. Vieles ist neu, anders, auch gewöhnungsbedürftig. Beispielsweise die Dauerbeschallung mir nervig kitschigen Fernsehsoaps. Doch eine Sache ist schon ein wenig irritierend.

Man findet ständig Geld auf der Straße. Beim ersten Mal denkt man sich nicht viel dabei. Wenn man nach einer zweistündigen Stadttour jedoch ein ganzes Häufchen beisammen hat, fängt man schon an sich zu wundern. Noch absurder wird das Ganze, wenn einem bewusst wird, dass man sich im zweitärmsten Land Lateinamerikas (und der Karibik) befindet. Meist sind es 10 Centavos Münzen, manchmal sogar 50, umgerechnet 0.003, bzw. 0.015 €. Also nicht sehr viel, scheinbar auch für die Menschen hier nicht.

Die meisten Händler nehmen diese Münzen gar nicht erst an und somit sind sie „wertlos“. Für 10 Cordoba, das sind 100 der 10 Centavos Münzen, bekommt man einen Kaffee in der Stadt. Somit entspricht die Kaufkraft einer dieser Münzen, etwa der einer 1 Cent Münze in Deutschland, wenn man davon ausgeht, dass man für einen Kaffee 1 € bezahlt.

Auch in Deutschland kann man von einer ein Cent Münze kaum etwas kaufen und dennoch werden sie nicht einfach weggeworfen, sondern gemäß dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ gesammelt. Und irgendwann kann man sich eben doch den einen Kaffee mehr leisten. Wir jedenfalls werden, getreu dieser Denkweise, weiter Münzen sammeln und sind gespannt, wie viele wir innerhalb dieses Jahres zusammenbekommen. Ob es dann einen Abnehmer gibt, ist allerdings fraglich ...

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