Trojaner

von gustav_11  

Von wegen dritte Welt. Die haben hier alles das auch, was man bei uns daheim hat. Begonnen hat es ganz harmlos. Dateien und Fotos, die ich von meinem USB-Stick abrufen wollte waren verschwunden … weg! Da war ich natürlich erst mal schockiert, bis wir herausfanden, dass alle Dateien unsichtbar waren. Man muss die nur anzeigen lassen und dann ist alles, -oh Wunder- wieder da.

Erst einmal tief durchatmen und das Problem vergessen. War bestimmt nur ein Kurzschluss oder etwas in der Art. Ist ja auch kein Wunder, dass bei der ganzen Luftfeuchtigkeit und den Stromschwankungen im Netz der Rechner ab und zu mal kleine Macken hat.

So kann man sich irren. Ein paar Stunden später tauchte das gleiche Problem einen Laptop weiter ebenfalls auf und auch bei mir wurden Dateien auf der externen Festplatte nur noch als Verknüpfung dargestellt. Was war das jetzt wieder?

Frank und Hermann, die sich mit solchen Ausfällen besser auskennen, redeten über Trojaner und dass das wohl das letzte wäre, was man jetzt brauchen könne. Trojaner? Nur gut, dass Google alles weiß: Als Trojanisches Pferd (englisch Trojan Horse), oder im EDV-Jargon kurz Trojaner, bezeichnet man ein Computerprogramm, das als nützliche Anwendung getarnt ist, im Hintergrund aber ohne Wissen des Anwenders eine andere Funktion erfüllt. Ein Trojaner zählt zur Familie unerwünschter bzw. schädlicher Programm, der so genannten Malware. Er wird umgangssprachlich häufig mit Computerviren synonym verwendet, sowie als Oberbegriff für Backdoors und Rootkits gebraucht, ist davon aber klar abzugrenzen.

Aha!! Das ist es also, was meinen und auch die Laptops von fast allen anderen Freiwilligen befallen hat. Begünstigt durch unseren Austausch von Fotos, Musik, Dokumenten und Filmen untereinander, verbreitete sich der Trojaner mittels Schneeballsystem von Computer zu Computer. So ein Mist.

Zwei Möglichkeiten gibt es mit einem Befall umzugehen: entweder sich einer aufwändigen Heilungsaktion zu unterziehen, für die man von netten Menschen über ein Internetforum Unterstützung erhält und wozu man schrittweise Scansoftware herunterladen, installieren und einsetzen muss - Heilungschancen nicht hundertprozentig. Die einfachere und sicherere, wenn auch radikale Lösung wäre es, die Festplatte komplett zu löschen und das Betriebssystem wieder neu zu installieren.

Keiner von uns möchte zu Beginn des Jahres seine gesamten Dateien aufgeben mit dem Risiko, dass sich das Betriebssystem nicht wiederherstellen lässt. Auch hat dummerweise keiner von uns einen „sauberen“ Systemdatenträger dabei bzw. in meinem Fall auch nur in seinem Besitz. Das kleinste Übel scheint es nun zu sein, denn Computer im befallenen Zustand zu belassen und die kleinen Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen. Wobei natürlich das Problem der Weiterübertragung besteht und jeder Datenaustausch extrem erschwert ist, was gerade für jemanden wie mich, der wahrscheinlich viele Recherche- und Büroarbeiten erledigen muss, natürlich extrem bescheiden ist. Vielleicht hat der Trojaner auch noch ganz andere Tricks auf Lager. Dass er allen meinen Bekannten bespielsweise zu Weihnachten einen Ostergruss schickt? Wäre das peinlich? Soll ich es mit costaricanischen Gelassenheit nehmen, hoffen dass nichts passiert? ¡Pura Vida! Und dann klappt das schon :)

Nachtrag: Frank/Hermann bestehen natürlich auf gründliche Reinigung meines Notebooks. Das wird in den nächsten Tagen dann wohl gemacht werden müssen. Arrrrgh!

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