Ein einziges Jahr

von 18 jurek  

Als Freiwilliger kommt man irgendwo an und denk sich: So hier bist du jetzt ein Jahr, fühl dich wohl, mach was Gscheides, danach biste aber sofort wieder weg, schließlich haste noch anderes vor in deinem Leben (So ungefähr war es zumindest bei mir).

Mein Problem ist jetzt bloß, dass das ich mich hier fast zu wohl fühle. Ich werde immer wieder, meistens von jeweils anderen gefragt, wie lange ich denn hierbleibe. Inzwischen bin ich bei der Halbzeit und auf meine Antwort:“ bis September“, kommt zuverlässig die Bemerkung, dass das ja gar nicht mehr viel ist. Bis dahin habe ich noch eine ganze Sprache zu lernen und einiges im Dorf bewegen, damit ich mit mir selbst richtig zufrieden bin.

Dass ich das beides in den paar Monaten bis September zufriedenstellend hinkriege ist eher unwahrscheinlich. Das spricht dafür, wie meine Vorgängerin, zu verlängern. Andererseits möchte ich eigentlich zum nächsten Wintersemester in Deutschland anfangen zu studieren und ich weiß dass ich vermisst werde, und vermisse. Wobei das Vermissen bei mir, zum Glück, fast ganz auf Menschen und weniger auf Dinge und Aktivitäten bezogen ist.

So habe ich nun das wunderbare Dilemma, verlängern oder nicht?

Wunderbar ist dieses Dilemma deshalb, weil der Ursprung darin liegt, dass ich mich überall zu wohl fühle. So habe ich einen Grund mich daran zu freuen und schiebe, wie ich das halt so mit Entscheidungen zu tun pflege, das Ganze auf.

BlogNo:05

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