Was machst du so, den ganzen Tag??

von 19 lukas  

Ich wurde in den letzten Wochen immer wieder gefragt:"Lukas, erzähl doch mal, was machst du so den ganzen Tag?" Darauf eine Antwort zu geben fällt mir ziemlich schwer. Immerhin bin ich grade am anderen Ende der Welt und natürlich ist das Leben hier komplett anders als in Deutschland.

Trotzdem will ich diese Fragen beantworten und um erstmal einen kleinen Einblick in mein Leben hier zu geben, zähle ich nun Zehn Gegenstände, die ich täglich in Costa Rica brauche, auf:

1. Sombrero:
Ab Halb elf wird es über 30 Grad warm und die Sonne scheint erbarmungslos, deshalb trage ich immer ab halb elf meinen Sombrero. Dieser Hut hat einen Durchmesser von ca. 50 cm und ist aus weißem Baumwollstoff gefertigt. So schützt der Sombrero nicht nur das Gesicht sondern auch die Schultern vor Sonnenschein, die weiße Farbe hat den Grund, da weiß nicht so viel Sonne anzieht wie schwarz.

2. Deo:
In ganz Zentral- und Südamerika gibt es das Gerücht, dass Gringos (Menschen mit weißer Hautfarbe) stinken. Die Menschen hier nennen diesen Gestank Dufo. Wir wurden auf dem Vorbereitungsseminar schon darauf hingewiesen, dass wir doch bitte Deodorant benutzen und uns zweimal täglich duschen sollen. Und was soll ich sagen? Es stimmt. Zum einen ist die Arbeit, die ich auf der Finca mache, sehr anstrengend und deshalb ist das Duschen jedesmal wieder eine Erholung. Zum anderen habe ich mich mit meinen Gasteltern darüber unterhalten und sie sind davon überzeugt, dass Personen, die von einem anderen Kontinent kommen, Zeit brauchen damit sich der Körper an die neue Umwelt gewöhnen kann. Während dieses Gewöhnungsprozesses soll der Körper verrückt spielen und deshalb auch solche Gerüche abgeben. Langer Rede kurzer Sinn, Körperpflege ist hier sehr wichtig und deshalb täglich mindestens zweimal Duschen und immer Deodorant benutzen.

3. Cuaderno:
Ein kleines Büchlein in dem ich alle neuen Erfahrungen, Ideen und Vokabeln schreibe. Sehr gut um eine Übersicht zu bekommen und zum Verstehen der Sitten und Gepflogenheiten im Gastland.

4. Lurch
Nein damit sind nicht die Leguane gemeint, die in einem Zwischenraum des Daches meiner Hütte leben (inzwischen sind es 4 Stück und sie heißen : Freddy, Oj, Baker und Nick the train). Der Lurch ist eine Trinkflasche aus Metall und sie leistet mir bei der Arbeit auf der Finca jeden Tag gute Dienste. Bei 24 Grad im Schatten, ( Regenzeit, da ist es ein bisschen kühler als im Sommer) Fülle ich die Flasche Zweimal täglich mit Leitungswasser auf.
Auch wenn mein Arzt in Deutschland gesagt hat, dass ich nur abgefülltes Wasser trinken soll, ignoriere ich gekonnt diesen Ratschlag, denn das Leitungswasser kommt direkt aus einer Quelle in den Bergen, ist chlorfrei gefiltert und enthält viel Calcium.


Wichtiges Gerät: Machete

5. Machete:
Universelles Arbeitsgerät, ich benutze sie täglich um mir einen Weg durch die entlegensten Enden der Finca zu Bahnen, um Futter für die Tiere zu schneiden, um Bäume zu fällen (dafür bin ich nach Costa Rica gekommen;), um die Cabaña (meine Hütte) zu säubern oder um Schlangen zu zerteilen.

6. Handy:
Wichtiger als die Machete, vor allem weil mein PC den Geist aufgegeben hat. Ich brauche es, um Kontakt mit zu halten, zum Übersetzen, zum koordinieren der Aktionen im Projekt, zur Integration in die Dorf Strukturen ( Die ganze Welt hat hier Facebook) und zum Zeitvertreib, denn wenn ich nach einem anstrengendem Arbeitstag und nachdem ich spanisch gelernt und den Orga Kram erledigt habe, bin ich alleine in meiner Cabaña und höre nur den Dschungel.
Deshalb ist das Handy so wichtig, um nicht durchzudrehen und mich am Abend ein bisschen abzulenken.

7. Mückennetz:
In der ersten Woche war die Cabaña von Käfern, die Holz zerfressen, befallen. Mein Chef hat deshalb ein biologisches Pestizid versprüht und ich konnte nach jedem Tag eine handvoll kleiner schwarzer Käfer aus dem Mückennetz klopfen. Da war ich schon ziemlich glücklich, dass diese Käfer nicht auf meinem Bett gefallen sind, doch jetzt habe ich noch erfahren, dass es im Sommer regelmäßig Mückenplagen gibt. Zum Glück habe ich mein Mückennetz dabei.


Moskitonetz in Action

8.Gummistiefel:
So unverzichtbar wie die Machete, auch wenn ich mir schon einige Blasen in denen erlaufen habe.
Die Gummistiefel werden nach der ersten Dusche (vor der Arbeit) und bis zur zweiten täglichen Dusche (nach der Arbeit) getragen. Den Rest des Tages bin ich meinem Abi Motto entsprechend in adiletten unterwegs.

9. Wasser-fester Rucksack (Seesack) :
Bei jedem Ausflug sehr hilfreich und sehr viele meiner Freunde hier vor Ort möchten auch so einen großen wasserdichten Rucksack haben. In Guanacaste hat man nämlich während des Winters das Problem, dass man die Kleidung oder generell ALLE Sachen nur sehr schwer wieder trocken bekommen kann. Deshalb ist es besser wenn sie gar nicht erst nass werden

10. Bite away:
Der Bite away ist ein kleines Gerät, das mit Hitze arbeitet um den Juckreiz von Stichen zu vermindern. Er hilft bei allen Arten von Stichen (Flöhe, Ameisen, Zecken, Wespen, Mücken und Skorpione) und in den ersten Wochen habe ich ihn fast täglich benutzt. Doch seit zwei Wochen bekomme ich immer weniger Stiche, meine Chefin meint, dass sich der Körper an das andere Klima angepasst hat.

In diesem Sinne
Pura vida

BlogNo:05

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