Paradiesische Insel

von 21 clara  


Jicaral ..

Mal kurz ein bisschen Lektüre: Das kleine Paradies der Isla Venado liegt im Golf von Nicoya und damit im Pazifischen Ozean. Das Wasser hier ist ruhig wie das eines Sees, doch auf Bootsfahrten kann es auch mal schaukeln. Von der nächsten Stadt auf dem Festland Jicaral, erreichst du mit dem Bus oder Autos (bei denen du allerdings die entsprechenden Telefonnummer benötigst) den Penca. Penca ist hier so viel wie eine Bootsanlegestelle für die Isla Venado.

Wie ich über meine Zeit hier schon selbst erfahren musste, ist es aufgrund der Flut und Ebbe nicht zu jeder Zeit möglich überzusetzen. Übersetzen tust du aber mit dem Boot, das hier so gut wie jede Familie besitzt. So ist es auch gar nicht so, einfach von der Insel runterzukommen, ohne vorher gut zu planen. Vorbei an den Mangroven und Pelikanen fährt man einmal um die Insel herum bis zu einem der kleinen Orte auf der Insel, Jicaro, in dem meine Gastfamilie ihr Haus hat.

Die Insel hat eine Größe von etwa 6,5km2 und ca. 1300 Bewohner. Es gibt einen Kindergarten, eine Schule und ein College. Auch eine kleine Polizeistation mit einem Auto, das ab und zu seine Runden dreht, gehört auch dazu. Die meisten Menschen leben hier vom Fischen, so sind die meisten Strände bestückt mit den bunten kleinen Booten. Probier unbedingt eines der bekanntesten Gerichte: Ceviche, Fisch der in Limette und mit Koriander und Chile Dulce zubereitet wird. Nimmst du dir eine Tüte Ranchitas (Chips), reißt sie auf, zerbröselst sie ein wenig und gibst die Ceviche direkt in die Tüte, so isst du es wie die Meisten hier.

Touristen gibt es auch, ein paar Cabinas in denen übernachtet werden kann und viele Familien bieten auf bunten Schildern geschrieben Essen und kalte Getränke oder Kaffee an. So habe ich schon Kontakte in allen möglichen Ecken der Welt nur vom Grundstück meiner Familie aus gemacht.

Möchtest du dann doch mal eine größere Stadt besuchen, oder suchst den besten Anschluss nach San José, fährst du am besten mit dem kleinen Boot Taxi von Alexis Rodríguez, welches dreimal pro Woche Mitfahrer auf der Isla aufsammelt, in Richtung Puntarenas. Ansonsten eignet sich Jicaral als Verbindung in Richtung Nicoya am besten.

Die Bewohner der Isla sind super hilfsbereit und stopfen dich nur so voll mit neuen Köstlichkeiten. Jeder hier hat irgendein Talent, ob es Kuchen backen, Nägel machen oder Holzarbeit ist. Es gibt wirklich so gut wie jeden Tag einen Geburtstag, der mit Singen und Süßigkeiten gefeiert wird. In der Pulperia unten an der Ecke kannst du leckere gefrorene Bananen mit Schokolade und Nüssen, sowie jede Menge anderes Eis und Bonbons kaufen. Der Fisch ist hier fantastisch, genauso wie der Blick auf die Sonnenauf- und Untergänge. Überall hängen die verschiedensten essbaren Früchte wie Papaya, Kokosnuss und Mango von den Bäumen und alle möglichen Tiere von sprechenden Papageien bis zu Leguanen triffst du sicherlich auch an. Der Berg eignet sich super, um ihn raufzuwandern und von oben hat man einen tollen Ausblick.

Es gibt unglaublich viele Strände, an denen ich aber meist alleine schwimme. Vom Einen zum Nächsten kommen die Bewohner meist mit dem Motorrad, Laufen macht hier den meisten nicht so viel Spaß. Große Familien sind hier keine Ausnahme, alle leben beieinander, was dir die Möglichkeit gibt, sehr gut in die Sprache und die Kultur einzufinden. Die Häuser sind klein und fein und jedes hat eine Terrasse mit Schaukelstühlen bestückt, auf denen meist irgendjemand ausruht. Viele, so auch meine Familie, haben einen Hund vor ihrem Haus, der Alles und jeden anbellt, der, die oder das nicht ins gewohnte Bild passt. 32 Grad Hitze, laute Hintergrundgeräusche von allen möglichen Vögeln und anderen Tieren und Mücken Mücken Mücken am Abend gehören hier zum Programm. Insgesamt also alles sehr Tranquilo hier!

Meine Aufgabe als Freiwillige ist es, im Garten meiner Gastmutter Rosa auszuhelfen. Wir ernten, bewässern, Unkrauten, düngen und bauen. So kommen wir jeden Tag mit einer neuen Ladung Tomaten, Koriander und Chile Dulce ins Haus zurück. Ab und zu ist auch Kurkuma dabei. Nach einem der sehr seltenen Regenfälle hier haben wir die Erdstufen neu geformt, um das hoch und runter Laufen am Hang zu erleichtern. Die Planen, die als Sonnenschutz dienen, haben wir ebenfalls neu gespannt und alte Vorrichtungen entfernt. Der Dünger bzw. Insektenschutz wird hier aus Okraschoten gemacht, die ebenfalls im Garten angepflanzt sind. Ein nächstes Projekt ist der Tank zur Bewässerung, der bräuchte mal wieder eine Erneuerung! Auch habe ich Mais am oberen Rand des Gartens gesichtet, vielleicht kann dieser ja auch irgendwann wieder geerntet werden.

Zusätzlich zum Garten helfe ich in anstehenden Projekten wie dem Bau eines Restaurants. Das Ganze nimmt zwar etwas weniger Zeit ein, als ich zu Beginn erwartet habe, aber ich bin schon dabei, mir weitere Projekte aufzubauen. Etwa kann ich über Kontakte, sobald die Ferien vorbei sind, im Kindergarten und vielleicht auch in der Schule aushelfen, auch ein Englischunterricht für die Älteren ist hoch angefragt. Mal sehen, was sich noch alles ergeben wird! Denn selbst wenn ich hier nicht arbeite, gibt es eigentlich immer etwas zu entdecken oder von den Menschen zu lernen.

Generell hat es hier sehr schnell die Runde gemacht, dass eine Freiwillige auf der Insel unterwegs ist. So höre ich immer wieder von allen Seiten „Clarita!“, von Personen von denen ich, ich bin ganz ehrlich, nicht bei allen den Namen erinnere, so viele wie es sind.

Rundum lässt es sich hier auf jeden Fall für meine Zeit sehr gut leben, denke ich!

BlogNo:03

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