Die Top 2 der kulturellen Unterschiede

von 21 florian  

Hier die zwei wichtigsten kulturellen Unterschiede, die mir bisher aufgefallen sind:

1. Essen
Die Esskultur in Costa-Rica könnte verschiedener als die in Deutschland wohl nicht sein. Es sind vor allem zwei Dinge, die einem hier ins Auge springen. Einerseits die Quantität des Essens, das die Menschen hier essen, und andererseits die Qualität sowie die Diversität. Zu Ersterem kann ich nur vermuten, dass die Costa-Ricanischen Mägen wohl gegenüber den deutschen Mägen einen großen evolutionären Schritt voraus sind. Habe ich morgens relativ früh nach dem aufstehen schon Hunger, so kommt die Tica mit nichts und der Tico mit einem kleinen Häufchen Reis aus. Beginnt man während des Mittagessens damit, nachdem man seinen gehäuften Teller geleert hat, sich nochmal nach zunehmen, wird man nur verständnislos angeschaut (außer die Ticos wissen, mit wem sie es hier zu tun haben), und abends wiederholt sich das gleiche Spiel.

Auch von der hohen Vielfalt, die die Deutschen an Essen zubereiten können, (zumindest diejenigen, die Kochen können, wozu ich leider nicht unbedingt gehöre), ist hier nicht unbedingt viel zu bemerken. Was natürlich nie fehlen darf, ist ein Vorrat an fertigem Reis, der immer schon für mehrere Tage in einem großen Reiskocher gekocht wird, sowie das Gleiche mit einem Topf voller Bohnen. Diese Dinge kann man dann wahlweise so essen, zu etwas anderem (wie bspw. Fleisch) dazu essen, oder daraus eines der Nationalgerichte Costa Ricas zaubern, nämlich (Gallo) Pinto. Ein zweites Nationalgericht ist noch Casado, welches einer Platte mit verschiedenen Dingen ähnelt (Darunter, wie könnte es anders sein, Reis, Bohnen, außerdem Ei, Fleisch oder Fisch und noch anderes). Außerdem existiert noch ein Picadillo genannter Eintopf, von dem ich schon mal ein Rezept hochgeladen habe.

Und des war´s dann auch schon, ansonsten isst man gerne Nudeln und verschieden schnelle Rezepte, von der kulinarischen Vielfalt der Welt ist zumindest aber in meiner Gastfamilie nicht soo viel zu merken.

2. Die (nicht vorhandene) Detailverliebtheit und Ordentlichkeit der Costa-Ricaner.


Details..

Auch hier kann ich wie oben schon nur von meiner Gastfamilie berichten, mir scheint es aber anderswo nicht anders zu sein. Bemerkt habe ich den Umstand gestern, als meine Gastmutter damit anfing, ihre Wohnung zu streichen. Der Deutsche würde nun an die Sache herangehen, indem er erst mal sämtliche zu streichende Zimmer leer räumt und sodann anfängt, alles, was keine Farbe abbekommen soll, mit Malerklebeband und Folie mit Malerklebeband daran abzukleben. Eine Auswahl des Farbtons entfällt natürlich, wer streicht schon im Innenraum mit anderer als weißer Farbe.

Nun gehe ich also gestern abends (!) meine Zähne putzen, und also ich zurückkomme, was sehe ich da? Meine Gastschwester, die mir nichts dir nichts, während der Rest der Familie Fernsehen schaut, anfängt, ohne auch nur irgendwas abzukleben, die Wand im Wohnzimmer von Grün auf Gelb umzupinseln. Dass der Türrahmen und das wenige Glas der Tür dabei notwendigerweise auch etwas Farbe abbekommt, war dabei wohl egal.


noch mehr Details..

Auch wenn man man nur mal ein Blick nach oben ins offenliegende Gebälk des Daches richtet, sieht man Bretter, die irgendwie so halb schräg in eine Lücke eingepasst sind, oder Stromkabel, die einfach durch das Gebälk hängen. Ausdrücklich möchte ich diesen Punkt, der sich wohl auch mit mit dem Costa-Ricanischen Nationalmotto „Pura Vida“ (pures Leben) beschreiben lässt, nicht bewerten. Man kann es so sehen, dass es unschön ist, oder so, dass man sich keinen Stress mit Sachen wie überschmierte Farben machen muss, und je nach Lust und Laune sein Wohnzimmer umstreichen kann.

BlogNo:05

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