Noise canceling

von 21 nathalie  

Neue Kopfhörer haben alle eine Noise-Canceling-Funktion zum Verlieren, worin?
Raus, hinaus, hinaus in die Welt, juhu. Raus, um dann nach dem Motto „Musik an, Welt aus“ (duckface und peace) durch die Straßen zu marschieren, immer wissend wohin.

In Berlin wissen immer alle wohin, haben immer alle ein Ziel, weil busy. Die Menschen hier auch, glaub ich. „Musik an, Welt aus“ also, und dabei alles um einen herum verpassen. Alles verpassen, außer die Musik, die ich mir schon seit Jahren gebe. Immer noch dieselbe… Selbstermächtigung!
Ich flute mich. Laufe über, ertrinke drin. Augen, Haut, Nase, Ohren, Zunge blind, unsensibel, taub, geschmacklos. Eindrücke rennen vor meiner Musik, heute bin ich vor meiner Musik gerannt.
Wellblech oben auf wie Patchwork Decken. Costa Rica; kein Sound in der Art, aber dächerweise Wellblech.
In den Pfützen der Teerstraßen sehe ich Ölfilme. Die Spiegelungen, ein Kinofilm auf Leinwand. Schlussszene: die Art von Regenbogen, die wir alle kennen.
Mir blickt ein Kopf entgegen. Der Kopf einer Statue, dessen Stehnachbarn verpackt sind. Nur sie guckt mich an.
„Heute Nacht sind die Hühner wild, heute Nacht gibt es nichts, das uns noch stoppt, da kannst du machen, was du willst“ – gallos flanieren, als wäre „crossy road“ nicht die Wirklichkeit.
Schwarzes Wasser wie wir es aus der Fußmatte in den Straßenrand gießen, fließt den Fluss unter der Brücke hindurch. Ist das Schlack, oder nur anthropogener Dreck?

BlogNo:12

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