Verbrannt

von 22 anna_l  


Palo Verde in Flammen

Am 24. April wachte ich mit einem für die Jahreszeit ungewöhnlich bewölkten Himmel auf. Es war ein drückende Stimmung und darunter mischte sich der Geruch nach Angebranntem. Auch am nächsten Tag klärte der Himmel nicht auf und es kam mir seltsam vor. Bis meine Gastschwester mir eröffnete, dass der Himmel nicht wegen einiger Wölkchen grau war, sondern wegen großer Rauchwolken, die vom Nationalpark Palo-Verde herüber zogen.

Der Nationalpark Palo Verde liegt am Fluss Tempisque auf der Halbinsel Nicoya. Er umfasst 45.492 Hektar und besteht aus Lagunen, Manglare, Grünland und atemberaubende Waldgebieten. Er ist ein wichtiges Vogelschutzgebiet, sowie ein wichtiger Zufluchtsort für einen der letzten Überreste der trockenen Laubwälder der Neotropis. Aufgrund des starken Waldbrandes, der dort am 24. April begonnen hatte, waren in Nicoya die Gemeinden Santa Cruz, Bagaces und Hojancha von starker Rauchentwicklung betroffen. Viele Feuerwehrkräfte kämpften gegen das Lodern der Flammen an.

Insgesamt hielt der Waldbrand sieben Tage an. Der Brand, dessen genaue Ursache noch unbekannt ist, löste irreversible Schäden aus. Über 3.000 Hektar Land waren verbrannt, was einen großen Verlust an biologischer Vielfalt zur Folge hat, da Nistplätze verschiedener Vogelarten sowie Regenerationsvermögen verloren gegangen sind.


verbrannte Schildkröten

Feuerwehrkräfte bei der Arbeit

Die Behörden forderten die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, damit die Gesundheit der gefährdeten Personen, insbesondere derjenigen, die an Atemwegserkrankungen leiden, nicht beeinträchtigt werde. Tatsächlich hörte ich in Hojancha von einigen Krankheitfällen, die scheinbar mit den giftigen Gasen des Brandes zusammenhingen.

Ich war geschockt von dem Vorfall und war mir ziemlich sicher, dass es sich wahrscheinlich nicht um einen natürlichen Auslöser gehandelt hatte, sondern irgendwelche Menschen ihre Hände im Spiel hatten. Es kursierte allerdings das Gerücht, es hätte sich um eine natürliche Entzündung des Feuers gehandelt, was mir ziemlich unglaubwürdig schien. Wahrscheinlich habe ich mit meinen Vermutungen Recht, denn nach Angaben der SINAC werden 98 % der Waldbrände durch den Menschen verursacht, insbesondere durch landwirtschaftliche Brandrodung, Vandalismus, Unachtsamkeit und andere Gründe.

Im Jahr 2023 wurden bisher 45 Brände registriert, von denen 26 innerhalb von Schutzgebieten und 19 außerhalb oder angrenzend an staatliches Naturerbe entstanden sind. Die SINAC führt verschiedene Brandschneisenpatrouillen durch, um die Ausbreitung des Feuers zu verhindern.




BlogNo:05

Noch kein Feedback


Formular wird geladen...