Cascarillo, von Wolken umgeben

von naja_12  

Cascarillo ist eine kleine zur Wiederaufforstung angekaufte Finca mit Hütte für Arbeitseinsätze oben in den Bergen. An diesem verregneten aber doch sehr schönen Ort war es mir im Oktober möglich, fünf Tage zusammen u.a. mit zwei Tagelöhnern aus Costa Rica und Nicaragua und dem Arbofila-Mitarbeiter Geovanni aus El Sur zu verbringen.

Mit fünf Pferden, die tragischer Weise all unser Gepäck und die Lebensmittel, die wir für die fünf Tage benötigten von El Sur aus schleppen mussten, machten wir uns auf den Weg nach Cascarillo. Für Mensch und Pferd war es nicht ganz einfach den teilweise sehr schlammigen und unebenen Pfad bis zur Finca zu bewältigen. Nach 2,5 Stunden Fußmarsch war es dann geschafft.

In Cascarillo angekommen ging es gleich ans Eingemachte. Die geschätzt ein Jahr nicht mehr gereinigte Hütte musste wieder wohnlich gemacht werden. Hier überraschten uns eine große Feldmaus mitsamt drei Kindern, die es sich sichtlich wohl in einem der kleinen Holzbetten fühlten, eine Riesen- Cucaracha und ein Ameisennest, die beseitigt werden mussten. Die Feldmaus verirrte sich dann immer wieder gerne nächtlich in die kleine Hütte zurück. Zwei weitere Personen kümmerten sich derweil um die Wasserversorgung. Strom stand uns dort für die ganze Woche nicht zur Verfügung.

Unsere Aufgabe war es innerhalb der fünf Tage Bäume mit der Machete von ”Unkraut” zu befreien bzw. die schon freigeschnittenen Bäume mit einem Phosphat-Schwefel- Gemisch zu düngen. Mit den entsprechend schweren Düngersäcken machten wir uns jeden Morgen zwischen 6 und halb 7 auf ins Gelände, welches einmal Regenwald werden soll. Die steilen Hänge erschwerten mir das Tragen des Düngers doch ein wenig. Nach 6 bis 7 Stunden Arbeit trieb uns der Regen jedoch wieder zurück in die Hütte, in der wir dann den Rest des Tages verbrachten.

An einem der Arbeitstage konnten wir eine hochgiftige Culebra aus der Nähe betrachten. Sie war zuvor von einem der Arbeiter getötet worden. Ganz klar geworden ist es nicht, wie viel Zeit einer von der Schlange gebissenen Person bis zum Tod bleiben würde. Die einen sprachen von einer Minute, die anderen von Stunden.

Erzählt wurde uns, dass es in Cascarillo nur so vor Schlangen wimmelt. Letztlich sind wir jedoch glücklicher Weise keiner weiteren mehr begegnet. Auch Raubkatzen, deren Schreie man manche Nacht hören konnte und die z.T. Spuren im Schlamm hinterließen haben nie unseren Weg gekreuzt. Nur große Kröten überraschten einen gerne des Nachts auf dem Weg zum Plumpsklo…

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