Ein Stand auf der Feria Verde zog meine Aufmerksamkeit gleich zu Beginn auf sich: Kleidung aus Bambus. Bambus? Das schnellwachsende Gewächs, das hier im überwiegend feuchten und dauerhaft warmen Costa Rica gute Wachstumsbedingungen hat? Das klang nach einer wunderbaren Idee.

Auf einem Schild vor dem Stand waren dann auch gleich die weiteren Vorteile aufgezählt: es ist antiallergisch, schützt stark gegen UV-A-Strahlung, ist antibakteriell und gegen Pilze resistent. Außerdem gibt Bambus 35% mehr Sauerstoff ab als die meisten anderen Bäume.

Der Stoff der T-Shirts fühlt sich angenehm weich an. Einige der Shirts sind allerdings etwas dicker und fester - auf Nachfrage erfahre ich, dass diese einen Anteil an recyceltem Plastik von 15% haben.

Natürlich interessiert mich, woher genau der Bambus des "in Costa Rica hergestellt"en T-Shirts kommt. Da kommt die Überraschung: der Stoff wird in Portugal aus dort wachsendem Bambus hergestellt. In Costa Rica gibt es keine Fabrik, die die Pflanze verarbeiten kann. Laut der Frau am Stand ist der Prozess schwieriger und man bräuchte ein großes Startkapital, um so etwas auch in Costa Rica aufzubauen.

Immerhin: die komplette Verarbeitung findet in Costa Rica statt, und auch das Design ist von einem costaricanischen Künstler. Es ist nur sehr schade, dass der Stoff nicht auch hier hergestellt wird, da der Bambus hier in den Tropen gut wächst.

An dem Stand gab es noch andere Kleidung zu kaufen: T-Shirts, Hosen, Kleider und auch Schuhe der Marke "manzanarosa". Eine der beiden Frauen, die sich dahinter verbergen, kenne ich zufällig. Sie und ihre Freundin haben damit angefangen, Schuhe zu entwerfen und von Hand herzustellen. Mit der Zeit haben sie auch angefangen, Kleidung zu entwerfen und nähen. Die Beiden leben von ihrer Marke.